4.019 geradelte Kilometer in dreieinhalb Monaten.
Eindrücke für ein ganzes Leben gesammelt!
Eingetaucht in fremde Kulturen.
In einen exotischen Kosmos voller Faszination -
hier kannst Du den Abenteuern der SUTZInauten folgen:
Der folgende Blog ist ein Übertrag unserer alten Wordpress-Seite. Bitte verzeiht uns, liebe Familien und Freunde, dass wir Eure Kommentare, die uns immer erfreut hatten, nicht mit übertragen konnten. Zum Original geht`s hier: http://sutzi.wordpress.com
Heute ist es soweit. Nach genau 5 Monaten und einem Tag geht’s wieder nach Hause….brrrrr, wir haben in der Zeitung gelesen, dass es in Wien -5 Grad hat, und uns friert es schon jetzt bei dem Gedanken daran.
Und natuerlich haben wir ja nicht die allerallerwaermsten Klamotten dabei. Liebe Uschi ( das ist die tolle Frau, die uns vom Flughafen abholt), wenn Du das hier liest: dreh schon mal die Heizung im Auto auf, bitte! :-)
Die Taschen sind gepackt, wir haben einen richtigen kleinen Shopping Marathon hinter uns…und versuchen gerade nebenher verzweifelt, ein gemeinsames Abschiedsphoto hinzubekommen, s. Photoversuche anbei… ;-)
Dazu singen wir: And now, the end is near…final curtain….not in a shy way…..much more than this…..we did it our way. :-)
VOI TOTAL SUPER SCHEE war’s. Und jetzt is a guat.
Wir haben es geschafft! 4019 Kilometer liegen hinter uns, wir radeln nach Saigon hinein, mit glückseligem Lächeln auf den Lippen ( und durch den Mund atmend, denn der gekippte Fluss, an dem wir langradeln, stinkt gscheit...). Es war ein wahnsinniges und aufregendes Abenteuer, das wir sicher unser Leben lang nicht vergessen werden.
Jetzt geniessen wir noch eine knappe Woche Saigon, und können schon nach dem ersten Tag hier sagen: hier pulsiert das Leben!
Auf bald, Ihr Lieben Zhaus!
Wir radeln in Etappen durchs Mekong-Delta. Hier herrscht irre viel Verkehr, obwohl doch noch immer Tet gefeiert wird. Aber man besucht jetzt Verwandte in allen möglichen umliegenden Dörfern und Städten.
Mitgebracht wird i.d.R. Ein Geschenkekorb ( der an der Strasse gekauft wird), bestehend aus einer Packung Danish Butter Cookies, anderen Süssugkeiten und einem min. 12-er Pack Bierdosen, meist
Heineken. Die Luxusvariante hat auch mal Schampus drin. Wir radeln also zwischen all diesen wandelnden Geschenkekörben auf Mofas rum. Und weil Tet gefeiert wird, finden die schwimmenden Märkte
nicht statt, und da die Vogelgrippe ausgebrochen ist, sind auch die Vogelschutzgebiet geschlossen. Es gibt also nicht viel zu besichtigen, zumal die Städte einfach zumeist nicht schön, sondern
nur laut und dreckert sind ( und besonders furchtbar war vinh Longh). Eine uns erstaunende Ausnahme war gestern Tra Vinh, da war es total nett, und die Leute irre freundlich. Wir assen
phantasische Nudelsuppen und genossen unser Feierabendbierchen.
Heute stand unsere vorletze Etappe an – und es war eine teilweise richtige Abenteuerfahrt. Wir fanden am Morgen eine Fähre, die nur von Einheimischen genutzt wird und sehr versteckt liegt,
genossen eine wunderbare Überfahrt über einen an dieser Stelle schon ziemlich breiten Ausläufer bzw. Seitenarm des Mekong (Bassac). Danach folgte eine abenteuerliche Fahrt in einem
Dschungel-ähnlichen Gebiet – es war traumhaft. Nachdem wir gut durchgeschüttelt waren gings weiter wieder auf einer Hauptstrasse, wo wir am Strassenrand auch die lecker Bonbons fanden, von denen
im Reiseführer geschwärmt wurde: Kokosnussbonobons. Sehr fein!
Morgen geht es auf unsere letzte Etappe nach Saigon!
Überall entlang der Strasse hängen derzeit vietnamesische Flaggen, überall werden Bäume geschmückt, Mandarinenbäume und sonstige gelbe Blumen aufgestellt: denn es näherte sich das vietnamesische Neujahrsfest. 2012 ist das Jahr des Drachens, und so zogen auch schon eine Menge grosser und kleiner Drachen durch die Strassen.
Was da wann wo genau passieren sollte, wussten wir nicht. Was wir aber am Ende unserer gestrigen Tagesetappe wussten, war, dass wir ein ruhiges Hotel mit einem Wohlfühlzimmer suchten, da der Tag sehr hart gewesen war, u.a. Weil wir auch mal wieder eine Radspeichenreparatur hatten. Genauer gesagt, wir wussten, welches Hotel wir suchten, als wir an einem 4 Sterne Hotelneubau vorbeiradelten, der uns genau dieses Bedürfniserfüllungsversprechen suggerierte. Gesehen, gedacht, abgebogen.
Wir buchten uns ein und geniessen gerade einen Traum von Zimmer. Und als wir vom Stadtspaziergang zurückkamen (überall in den Strassen lief ABBAs “Happy New Year”) fanden wir eine Einladung in unserem Zimmer für eine Neujahrsfeier im Hotel am Abend. Wir genossen auf der Dachterasse das superschöne städtische Feuerwerk, bevor wir im Innenhof um 23 Uhr ein Abendessen serviert bekamen und eine Menge Wein. Das Ganze musikalisch untermalt von einer unglaublich leistungsstarken Karaokeanlage. Alle feierten gemeinsam: Gäste, Hotelangestellte und -management. Schliesslich drückte man uns das Mikro in die Hand und wir mussten improvisieren. wir sangen also den Refrain von ” Du entschuldige I kenn Di” und den ersten Teil von “Skifoahrn”. Sollten wir noch einmal in ein Karaoke-verrücktes Land reisen müssen wir uns in dieser Hinsicht definitiv ein wenig besser vorbereiten….der Showact des Abends war aber eindeutig Andy- s. photos- ein gebürtiger Ire der in Australien lebt und mehrere Monate im Jahr in Vietnam ist und hier bei Neugeborenen Kindern chirurgische Eingriffe durchführt und Hasenscharten operiert. Andy, wohlgemerkt, ist sicherlich über 70ig, liebt Deutschland, weil er dort mit 14 Jahren seine Unschuld an eine 21 jährige Düsseldorferin verloren hat ( wie er gut angeschickert erzählte) und tanzte mit dem Hotelpersonal wie ein junger Gott. Heute haben wir ihn aber nicht gesehen, weil ervwohl ziemlich verkatert ist.
Wir nicht so sehr, aber uns gefiel es hier so gut, dass wir beschlossen, einfach noch einen Tag zu bleiben und mal so richtig rumzutrödeln. Das genossen wir ausgiebigst, verbrachten einige Zeit
in der Sauna und Dampfbad und kugeln ansonsten einfach nur im Bett rum. WUNDERBAR!
Nun sind wir bereits seit 3 Tagen in PP. Wir besichtigten die Gräuelstädten der roten Khmer, das Gefängnis S-21 und die Killing Fields mit den Massengräbern. Seitdem wir Bücher von Überlebenden lasen passiert es immer häufiger, dass wir, wenn wir mit den Menschen hier Kontakt haben, irgendwann im Gespräch darauf kommen, was diesen während dieser Zeit widerfahren ist. Die Geschichten sind furchtbar und verstörend. Es ist kein Wunder, dass das Land heute noch traumatisiert wirkt. die tatsache, dass die Anführer der RK noch immer nicht zu Verantwortung gezogen wurden, hilft dabei wenig weiter.
Heute besuchten wir Nationalmuseum und Königspalast, jetzt haben wohl so ziemlich alle Buddha-Statuen dieses Landes besichtigt.
Aber PP hat noch ein weiteres Gesicht: Shopping! In Vorbereitung auf unsere Rückkehr shoppten wir mal so richtig drauflos, Shirts und Hosen, die man eben auch Zuhause trägt, vorausgesetzt, es wird mal wieder richtig Sommer. Wir verliebten uns beide in Karoshorts und müssen nun immer würfeln, wer die an welchem Tag tragen darf. Auch kratzfreie Sonnenbrillen nennen wir wieder unser Eigen. Zu guter letzt suchten wir einen Friseur auf, der mit westlichem Haircut wirbt. Und Judy, die Chefin sowie der schwule Friseurangestellte haben unser asiatisiertes Haar einfach wieder super zurechtgeschnitten. Wir sind bereit für Zhaus! Für den neuen asiatischen touch sorgen die beide Ringimitate, 5$ pro Stück
Khmer, Korruption und Kohle.
Über die Korruption schrieben wir wohl schon einmal an anderer Stelle. Heute haben wir im Friseursessel jedoch noch ein paar Informationen bekommen, die die Kleinkorruption etwas
nachvollziehbarer machen: ein Staatsangestellter hier verdient etwa 700 $ im Monat. Ein Lehrer 70$. Ein Türwächter rund 50 und ein guter Kellner in einem Western- Lokal etwa 50-75$. Da ist es
irgendwie nachvollziehbar, dass viele Berufgruppen versuchen (müssen), ihr Gehalt aufzubessern, damit sie überhaupt ihre Familien ernähren können. Und von 700$ kann man sich sicher KEINEN Toyota
SUV o.ä. Leisten. Darum hat jemand die Korruption im grossen Stil erfunden. DAS widerum finden wir zwar auch nachvollziehbar, aber nicht gut! Es verhindert, dass manche Firmen hier investieren,
und auch viele Initiativen, die Unterstützung verdient hätten, werden dadurch von Anfang an blockiert.
Aber die Menge an NGOs und Initiativen birgt vllt. Auch einige Risiken hier. Es kommt einem so vor, als würden über 90% der Schulen oder Ausbildungsstätte für Jugendliche oder sämtliche soziale
Einrichtungen von NGOs finaniert und organisiert. Man stelle sich vor, die würden alle abziehen?! Würde dann alles zusammenbrechen? Oder wäre nach einer unweigerlichen Zeit des Chaos und Schock
die Regierung gezwungen, endlich selbst etwas zu unternehmen? Schwierige Frage – Antwort unbekannt….
Zuerst in Kürze die Fakten, danach die Details: wir sind derzeit in Shianoukville, Kambodscha, schon wieder am Strand, und, wie die Plakate es hier verkünden: “the best bay in the world”.
Dazwischen lagen 4 Radeltage, ein Grenzübertritt, skurrile Nächte in der Pampa und eine nicht unerhebliche Menge an Anstiegen und Abfahrten…..
Aber der Reihe nach: zunächst feierten wir mit Pete und Dom Sylvester am Strand. Dann noch 1 Tag Entspannung, und es ging schon wieder weiter.
Unser Radtripp weg von Koh Chang liess sich ganz gut an – da wir den Taximafiapreis von rd. 20€ fuer eine 20 km Inselfahrt nicht zahlen wollten, beschlossen wir, doch wieder mit dem Rad zur Fähre
zurück zu radeln und das Geld lieber am Abend in eine erstklassiges Essen zu investieren.
Bis km 60 kamen wir bestens voran, dann machte es mal wieer “pffffffffff” und Utzis Hinterreifen war platt wie eine Flunder. Macht nix, können wir ja in 8 min, wechseln, gell? gesagt, getan, losgefahren und nach 30 Sekunden machte es wieder “pffffffffffff”………..das war blöd, denn nun gingen uns langsam die Schläuche aus und es war ja auch ein ungutes Gefühl! Nicht weit entfernt war eine Autowerkstatt – die konnten uns zwar nicht helfen, aber wenigstens gab es ein hydraulischen Aufpumpschlauch und ein Wasserbecken, so dass wir in unserem Schlauchreservoir wühlen konnten und gucken, was das Material so hergibt. Nicht viel, mussten wir feststellen: ein Schlauch mit defektem Ventil, 2 mit Löchern, und zum Glück einen, der noch was hielt. Grund genug für uns, in die Stadt Trat, die wir kurz vorher passiert hatten zurück zu radeln und neue Schläuche zu besorgen. Mit 4 neuen im Gepäck und zusätzlich ein paar Ersatzspeichen ging es weiter...
..immer am Meer entlang, in Richtung eines Küstenstreifens, an dem angeblich eine ganze Menge Resorts liegen sollten. Dummerweise waren da zunächst nur zwei ziemlich teure, und wir schon ziemlich
muede und die Uhrzeit schon ziemlich spät. Wir hofften also, dass der Hinweis auf das bezahlbare Mangrood-Resort was taugen würde. Auf dem Weg dorthin, durch Dorf durch, nur passierbar auf
schmalen Wasserstegen stellten wir uns ob der Szenerie auf eine ” Notnacht” ein, d.h. ein Platz, an dem wir üblicherweise möglichst nix berühren, nix auspacken, und auch möglichst wenig trinken,
damit man nicht so oft aufs Klo muss….dann aber die Überraschung: hinter dem Einfahrtstor eine Oase der Ruhe, mit traumhaftem Blumenmeer, Pool, Sauna, wunderschönen Bungalows und einem total
lustigen Chef und Chefkoch zugleich. So phantastisch, dass wir gleich beschlossen, hier einen Extratag zu bleiben.
Die folgende Etappe führte uns über die Grenze – und zwar am bekanntermassen korruptesten Grenzübergang Kambodschas, wo für das Visum, das normalerweise 20$+5$ Bearbeitungsgebühr bis zu 40€!
kassiert werden. Aber zum Glück waren wir vorbeitet, scherzten mit den Grenzern in unserem besten Khmer und kamen mit 25$ davon!
Der Rest war etwas weniger unbeschwert: wie wir aus dem Namen der Gegend- Cardammon Mountains- hätten schliessen können, war es ziemlich bergig, und das war bei der Hitze sehr sehr
mühsam….und übernachtungstechnisch näherten wir uns einer Notnacht. In einem kleinen Dorf, bei einem ziemlich unsympathischen Schweizer, der ein paar Räume vermietet, ansonsten aber
Grundstücksspekulation im Nationalparkgebiet betreibt ohne Rücksicht auf die Natur, und nebenbei noch junge Frauen schwängert…aber man muss sagen, wir haben bei unserem Gespräch mit ihm ein Menge
über Grundstücksentwicklung gelernt und unsere Abneigung gegenüber älteren Herren gefestigt, die allein nach Asien reisen oder dort leben und damit bestimmte Zwecke verfolgen.
Auch auf unserer nächsten Etappe lernten wir allerlei dazu: wir trafen auf das Büro einer NGO-Organisation, und bis dato hatten wir gehörig Respekt für die NGOler. Den haben wir immer noch,
aber wir haben nun ein wenig besser verstanden, dass man etwas genauer nachfragen sollte, wenn sich jemand als NGO-Worker bezeichnet: man ist nämlich schon ein NGO-Worker, wenn man 2-3 Tage
irgendwo aushilft, ein bisschen Englisch lehrt oder einen Brunnen gräbt. Dafür bekommt man kostenlose Unterkunft und Essen, und – im Falle der etwa 20jährigen, die uns ihr Engagement erzählten-
definitiv auch noch einen kostenlosen Heiligenschein dazu….
Die Nacht verbrachten wir in einem Stelzenhaus, das so naturverbunden war, dass wir beschlossen, gemeinsam in einem Bett auf 1 m Raum zu schlafen und dafür das Moskitonetz über uns zu werfen. Wir müssen allerdings eingestehen, dass sehr wenige Viecher tatsächlich da waren und unsere Sorge überaus übertrieben. Naja, wir sind tatsächlich beide nicht oder nicht mehr wirklich Dschungel-tauglich….
Nun in Sihanoukville, einem der touristischsten Gebiete Kambodschas, gibt es wieder eine breite Auswahl an Essen und Aktivitäten. Das Tauchen jedoch, auf das wir uns hauptsächlich freuten, muss leider ausfallen. Zum einen, weil auf Nachfrage der Tauchspot deutlich weniger attraktiv zu sein scheint als Koh Chang, und zum anderen, weil Suzzy mit Erkältung teil ausgeschaltet ist. Da bleibt also nur am Strand liegen und lesen als Aktivität über. Sihanoukville selbst ist furchtbar. Versifft und verdreckt, und bei der Eigenwerbung als weltbeste Bay drängt sich der Verdacht auf, die Erfinder dieses Werbespruchs sind entweder Amis, bei denen eh immer alles weltbest ist, oder Werber, die noch nie die anderen Bays dieser Welt besucht haben. In der Tat ist der Strand super, aber es zählt für uns eben auch, ob man in den Strassen dahinter über Müllberge waten muss oder nicht…..Das ist etwas, was uns eh umtreibt: das Müllproblem in Asien. Immer wieder Thema für Diskussionen und Überlegungen….
Morgen gehts weiter nach Kampot, wo der Pfeffer wächst und wir wieder ein paar Tage ausspannen wollen. Wir verspüren nunmehr zunehmende Reisemüdigkeit und freuen uns in der Tat nun schon wieder sehr auf Zuhause: auf unsere Familien und unsere Freunde; auf eine saubere, ruhige, gemütliche und gepflegte Wohnung; darauf, nicht mehr ständig die Packtaschen ein- und auszuräumen; auf schöne Abende mit Freunden, aufs Skifahren und vieles mehr.
Die Reise ist phantastisch, aber sie zeigt uns eben auch, welch Lebensqualität wir zuhause haben und was uns dort wichtig ist und fehlt. Es hilft, dies alles wieder mehr und intensiv zu schätzen. So nehmen wir uns fest vor, einige wunderbare Dinge, die uns diese Reise gelehrt hat, mit nach Hause zu nehmen und uns so weit als möglich zu bewahren: die Gelassenheit, Dinge anzugehen und sich Neuem, Unbekannten auszusetzen; die Energie und das Bewusstsein, Dinge selbst zu reparieren; die Erkenntnis, sich nicht jeden Tag um die eigene (finanzielle) Zukunft Sorgen machen zu müssen…undundund. Vieles kann einfach auch ein bisschen anders angepackt werden. Und die intensivierte körperliche Aktivität, die uns zu einem neuen Lebensgefühl verholfen hat und uns jeden Tag glücklich macht. Wow, ein wenig eiweni heute, gell?
Urlaub!
Endlich Urlaub. Gebucht haben wir: Sonne, Strand und Meer auf Koh Chang. Mit Erwartung der ultimativ romantischen Inselumgebung. Und Tauchen natürlich!
Bekommen haben wir v.a. eine phantastische Taucherfahrung.
Fuer Suzzy wars der erste Tauchgang nach 18 Jahren :-0 und es war grossartig! Zuerst natuerlich voellig desorientiert, aber dann wurds ganz schnell besser. Und einen erfahreneren Tauchbuddy als die suesse Utzi kann frau ja auch kaum bekommen! Überhaupt schaut Utzi unter Wasser so unglaublich glücklich und vollendet entspannt aus, sooooo schön anzusehen! So schwebten wir also unter Wasser dahin, und hatten beim 3. & 4. Tauchgang nicht nur phantastische Sicht – es war, wie mitten im Aquarium zu sitzen- sondern auch noch das Glück, eine wunderschoene Meeresschildkroete zu sehen. Und zwar nicht nur von weitem, sondern wir sahen sie, wie sie aus ihrer Hoehle rausguckte, und sich dann offenbar trotz unseres Anblicks nicht zurückzog, sondern sie entschied, eine Runde schwimmen zu gehen, schwamm also direkt auf uns zu, unter uns durch, und wir dann ihr eine Zeit lang hinterher! A Traum!
Etwas weniger Glueck hatten wir mit unserer ersten Unterkunft, deren Online-Beschreibung mit dicken, heftigen Luegen gespickt war, aber wir konnten zum Glueck nach 2 Naechten das Domizil
wechseln.
Ansonsten ist Koh Chang fuer uns ungewohnt: so viele Touristen, Action, und es kommt uns ein wenig vor wie gewollt aber nicht wirklich gekonnt. Koh Chang waer gern ein 5Star Domizil, aber Sorry,
das ist es nicht. Dennoch, es gibt natuerlich auch wunderschoene Flecken und Momente, insbesondere z.B im Wasser, im Kajak, oder eben beim Tauchen.
Zu Weihnachten haben wir beide mitten im Meer auf einem Steinhuegel gepicknickt, im
Hintergrund die Weihnachtsmusik und -Deko eines teuren Hotels. Das war wunderschoen!
Wir werden hier zusammen mit Pete und Dom Sylvester begiessen und hoffentlich tanzend reinfeiern ( auch wenn wir es gar nicht mehr gewohnt sind, bis Mitternacht auf zu bleiben…wird scho!), morgen ausnuechtern, und übermorgen gehts dann wieder los aufs Radl. es war super, einmal eine Pause zu machen, auch einfach einmal Luft zu holen von all diesen Eindruecken, aber nun freuen wir uns auch auf die Radelei!
Wir wünschen euch Fohe Weihnachten und ein paar ruhige Weihnachtstage! ganz liebe Grüsse
Utzi&Sutzi
In Siem Reap geht die Zeit wie im Flug vorbei…Insbesondere deshalb, weil wir uns einen Wochenpass für Angkor und alle umgebenden Tempelstätten gekauft haben und nun in unserem eigenen Rhythmus, getrieben von unserer Entdeckungslust uns zwischen all diesen Bauten bewegen. Aber auch, weil wir uns von den blinden Masseuren der “Seeing Hands” 90 min. massieren liessen, das tat sooooo gut nach so viel Radfahren.
Gestern sahen wir uns dann endlich Angkor Wat an, und ja, was soll man sagen, es ist wirklich gross. Und wirklich symmetrisch. und wirklich gewaltig. Aber es hat uns nicht wirklich “aus den
Latschen gehauen”. Denn anders als in Bayon oder Baphuon, war für uns hier keine “Spiritualität” spürbar. Das mag daran liegen, dass Angkor Wat auch als Grabstätte für seinen obersten Erbauer
gedacht ist. Es wirkt auch irgendwie ein wenig düster. Doch die Reliefs dort waren grossartig.
Gerade sitzen wir einmal mehr oben auf der “Tempel-Pyramide” Baphuon und geniessen die Atmosphäre, den Ausblick und die Ruhe, die dieses Bauwerk ausstrahlt.
Ruhe steht nämlich gerade ganz oben auf unserer Bedürfnisliste! Wir verbrachten die Tage hier in einem tollen Guesthouse, relaxed, sogar mit Pool, und es war das erste Guesthouse seit Monaten, in dem wir ohne Ohrenstöpsel schlafen konnten – bis vorgestern….dann verstarb offenbar jemand in der Nachbarschaft und es wurde eine Begräbnis-Zeremonie eingeleitet. D.h. Die Trauernden lassen alle Welt wissen, dass sie trauern, indem sie spezielle hindu-klingende Trauermusik spielen, und zwar beschallt durch Mega-Boxen, und dies von morgens kurz vor 5 bis abends um 8 Uhr. Diese Musik war das atonalste, was uns jemals zu Ohren kam und leider beschallten die Boxen unser Guesthouse unmittelbar und frontal. Und diese Zeremonie kann zw 1-7 Tage dauern, je nachdem, wie wohlhabend die trauernde Familie ist. In unserem Fall offenbar sehr wohlhabend, denn heute morgen ging es wieder los – da sind selbt Ohrenstöpsel machtlos. Und so entschieden wir dann auch, die letzte Nacht hier in einem anden Guesthouse zu verbringen, zumal wir uns nach all der Tempeltour auch einfach mal gern eine Stunde möchten hinlegen können, um Kraft zu sammeln fürs anstrengende Abendprogramm….
Wir trafen hier wieder einige Leute, mit denen wir schon in Laos Kontakt hatten, und so enden die Abende eben in langen Erzählungen was man auf den jeweiligen Reisen so erlebt. Und heute treffen wir Charlie und Flick zum Essen, die beiden Engländer aus Nepal, und freuen uns drauf, Stories und Tipps auszutauschen.
Die entferntesten Tempelstätten besuchten wir übrigens mit einem Tuk- Tuk, allein das war schon eine Reise wert. Unsere Tuk Tuk war brandneu und unglaublich schön, unser Fahrer erst seit 10 Tagen im Business und wir seine ersten Kunden. Er war ein wenig aufgeregt aber er hat uns hochkonzentriert den Tag lang durch die Gegend getukkert.
Wir haben u.a. auch das Landminen-Museum besucht, das von einem Mann gegründet wurde, der als Kind von den Roten Khmern gezwungen wurde, selbst Minen auszulegen, später für die RK gekämpft und getötet hat, noch einmal später dann auf Seiten der vietnamesischen Armee gegen die RK kämpfte und schliesslich vor Jahren damit begann, Minen wieder auszubuddeln und eine De- Mining Organisation aufzubauen. Es war ein schockierender Besuch, und wir haben darüber hinaus in unserer Zeit hier viel über die Terrorjahre der RK und den Wahnsinn erfahren – im Detail wollen wir das in dieser weihnachtlichen Zeit gar nicht beschreiben – villeicht einmal später. Wer allerdings dazu mehr erfahren möchte, dem sei das Buch “Survival in the Killing Fields” empfohlen….
Hmmm, das Treffen mit unseren beiden Engländern war total fein. Wir haben alle zusammen viel gelacht und erzaehlt, und zum ersten Mal auch ein paar Weihnachtslieder in der Cocktailbar gehört.
Die Adventszeit geht uns nämlich schon ganz schön ab: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, ein paar Schneeflocken, a gscheite Weihnachtsdeko, das wär schon was…Geschenke fallen dieses Jahr leider auch aus, wir können schliesslich nicht so viel Gepäck ansammeln ;-(.
Morgen geht’s nun weiter in Richtung unseres Weihnachtszieles, Koh Chang. Wir freuen uns jetzt wieder aufs Radeln und auf die Insel.
Voller Energie starteten wir in Richtung Battambang, mit Zwischenübernachtung in Sisophone, einem nest im Nirgendwo. Wir kamen in Siem Reap noch an einem Bikeshop vorbei (wir hatten schliesslich die 6 Tage vorher üüüberhaupt keine Zeit) und besorgten zwei neue Schläuche, neue Handlebars für Utzi und einen neuen Sattel für Suzzy, da ihr auch noch 2500 km auf dem alten Sattel der Hintern wehtat. Und fuhren davon in Richtung Sisophone.
Auch auf diesem Abschnitt ist Kambodscha flacher als ein Pfannkuchen, einzige landschaftliche bzw. blicktechnische Abwechslung lag darin, Kindern dabei zuzusehen, wie sie in den braunen Wassertümpeln neben der Strasse ihre Fischernetze auswarfen und entweder Fische oder Wasserschlangen einfingen. Schlangen gabs nämlich dann an den Ständen am Strassenrand saftig gegrillt zu kaufen.
Wir waren beinahe am Ziel, als Suzzys Rad anfing hinten auszuschlagen, ein etwas ungewohntes Gefühl, dass Suzzy jedoch zunächst ignorierte. als dann aber der Reifen merklich und bedenklich weniger Luft hatte, blieben wir stehen um uns die Lage anzusehen – wir entschieden, einfach den Reifen erstmal nochmal aufzupumpen und uns das Dilemma dann im Hotel anzusehen. Allerdings waren wir so müde, dass wir dies erst am nächaten Morgen taten – und siehe da, eine Speiche war gebrochen. Dumm aber auch, denn wir hatten keine Ersatzspeiche und so einen schicken Radladen wie den vom Vortag werden wir sicher auch die nächsten 1000 km nicht mehr finden…. Nun ja, zunächst entfernten wir die kaputte Speiche, wechselten den Schlauch und machten uns auf zum Etappenziel. Der Schlag im Rad war allerdings gewaltig, und ein Wohlfühlgefühl wollte sich nicht einstellen, so dass wir nach rd 20 km, als wir an einem kleinen Laden vorbeikamen, der Kinderfahrräder und das Khmer-Standardrad zum Verkauf hatte, anhielten und gestenreich erfragten, ob hier wohl eine Ersatzspeiche zu haben sei. Und was soll man sagen, es war grossartig: die Chefin verschwand in den Tiefen des Ladens, und kam zunächst mit einer zu langen, danach aber mit einer passenderen Speiche wieder raus. Schwupp schwupp, Rad runtermontiert wollten wir die Bremsscheibe abmontieren, um die Speiche einzufädeln. Mangels passendem Werkzeug ging das aber nicht, aber für den Chef des Lädchens war das kein Problem: er bog einfach die Speiche so lange, bis sie durchgefädelt war und danach bog er sie wieder einigermassen gerade und zog sie kräftig fest. Das ganze kostete uns 0,75$, so dass wir zum Dank ihm erstmal noch ein Bier kauften. Wir alle lachten eine Menge und waren glücklich, das Problem so schnell und prima gelöst zu haben.
Die folgenden 1 einhalb Tage in Battambang waren interessant: wir assen einmal das zweitschlechteste Essen, dass wir im Urlaub je serviert bekamen, aber wir bekamen (woanders) auch den allerbesten Minze-Limonen-Saft, und wieder woanders, naemlich bei einen Franzosen assen wir ein unglaublich gutes Filet mit Pommes Dauphins und einem Wahnsinns Eiscrepe. Warum wir das so ausführlich beschreiben? Nunja, weil wir feststellen, dass wir uns auf dieser Reise eigentlich primär mit nur ganz wenigen Dingen beschäftigen: 1. Was essen / trinken wir heute?, 2.Wo schlafen wir heute? (Morgen), 3. Klappt der Stuhlgang, 4. Was können wir uns ansehen bzw an einem Ort unternehmen, 5. Wie sieht die nächste Etappe aus und 6. Wo sind wir lange genug, um einmal wieder Wäsche waschen zu lassen. Naja, und ein paar private Dinge, die wir hier natürlich nicht ausbreiten.
Ach ja, Battaambang: wir besuchten einen Berg, dessen Grotten in Zeiten der Terrorherrschaft als Massengräber dienten. Und wir besuchten Kambodschas einziges Weingut zu einer kleinen Wein- und Brandyprobe, und waren uns einig, dass es für Kambodscha ein Segen ist, dass es nur ein einziges Weingut gibt und daher eher andere Weine gekauft werden. Nach der Brandyprobe um die Mittagszeit in sengender Sonne hatte Suzzy einen kleinen Schlag ( und es war nicht die Felge!), so dass wir auf die Besichtigung der berühmten Bamboo-Trains verzichteten und statt dessen gleich mal wieder einkehrten….denn ansonsten hielt die Stadt wenig Aufregendes oder Schönes bereit.
Heute ging es dann weiter nach Pailin, Hochburg der Roten Khmer, und bis 2007 konnten hier tatsächlich der 2. und 3. Führer dieser Massenmörder unbehelligt leben (Nr 1 war Pol Pot der erst 1996 verurteilt wurde und 97 starb), bevor sie wg. ihrer Verbrechen endlich verhaftet wurden (ob sie überhaupt verurteilt wurden wissen wir noch gar nicht). Am Rand der Fahrtstrecke sahen wir immer wieder Hinweisschilder auf Minenfelder, die teilweise erst Mitte diesen Jahres entmint wurden! Aber keine Sorge, wir verlassen hier die Hauptstrassen und Wege noch nicht einmal zum Pinkeln! Die Strecke entpuppte sich nach rd 60 km als fiese Zecke, denn es ging tatsächlich auf bis zu 250 müM nach oben, und wieder runter, und wieder rauf, und wieder runter und rauf…..was allerdeings eigentlich klar war, denn sonst hätten sich die RK hier auch wohl kaum über mehr als ein Jahrzehnt verstecken können und weiter attackieren, wenn sie nicht in den Bergen ein gutes Rückzugsgebiet gehabt hätten.
Utzi ist gerade beim Abendessen eine recht grosse Plombe rausgefallen, mal sehen also, ob eine unserer nächsten Blog-Headlines “Erlebnisse beim Onkel Zahnarzt in Thailand” heissen wird…..Morgen gehts nämlich über die Grenze.
Nur Bares is Wahres auf den 4000 Islands, und die einzige Bank weit und breit lag in einem kleinen Dorf abseits der Hauptstrasse – und war, als wir um kurz nach 3 Uhr ankamen zu unserem Schrecken verrammelt und verriegelt. Von Geldautomat, wie im Reisefuehrer beschrieben, keine Spur.
Aber zum Glück sassen da ein paar Khmer und gestikulierten, wir sollten um Haus rum nach hinten gehen. Und siehe da, die Hintertür war nur angelehnt und als Suzzy reinging sassen dort 8
Angestellte im klimatisierte, vom Sonnenlicht abgeschirmten Raum nebst Wachmann. Die Traveller-Scheck Einlöseaktion dauerte rd 40 min, dann waren wir gerüstet für die Insel. Wir setzten wieder
mit einem kleinen Boot über und trafen im Guesthouse wieder auf Peter und Dominique, die beiden Aussis die wir schon im Norden und in Champasak getroffen hatten. Zusammen verbrachten wir 4 sehr
entspannte Tage, deren Lustigkeits- und Fröhlichkeitsfaktor noch weiter erhöht wurde, als Stephanie & Stefanie aus dem Allgäu im gleichen Guesthouse eincheckten. Die beiden kennen zu jedem
Stichwort min. 1 Lied, das dann auch gleich gesungen wird, die eine Steffi seht auf barbapapa, beide Steffis kennen alle ORF Kindersendungen aus den späten Siebzigern und Achtzigern und erzählten
uns auch von der Klapprad- WM, die järhlich in er Nähe Ihres Ortes stattfinden. Kurzum: wir tranken gscheit Lao Lao, Cocktails und Bier miteinander und hatten eine Menge Spass.
Die Süsswasser Delphine im Mekong waren ein sehr schönes Erlebnis, wir sahen sie zwar immer nur kurz als sie aus dem Wasser heraussprangen und eine Rundumdrehung machten – aber einfach
wunderschön.
Ein bisschen Kültür war dann auch noch dabei, als wir das zum laotischen Nationalfeiertag stattfindende Drachenbootrennen besuchten. Auf dem Mekong. Ehrlich gesagt, hatten wir auch geglaubt, da
würden noch ein paar traditionelle Dinge sonst passieren, aber es war wie ein Jahrmarkt oder Strassenfest in Dtl. oder Ö auch: ne Menge Fressbuden, Kinderspielzeug und allerlei Ramsch zu kaufen.
Aber lustig wars.
Viertel vor neun, wieder auf dem Festland und sogar noch gefrühstückt, dabei ein autsralisches Radlerpärchen getroffen und ein paar Infos ausgetauscht, da die in Gegenrichtung unterwegs sind, und dann gehts los Richtung Grenze und Stung Treng, unser heutiges Etappenziel, rd 80 km weiter.
Eine Stunde später stehen wir schon an der Grenze. Erstmal müssen wir je 2$ Gebühr entrichten. Als ich frage, wofür, heisst es zuerst “Stempelgebühr”. Auf meine Anmerkung, diese betrage doch nur
1$, heisst es “Overtime”. Als ich sage, es sei doch 10 Uhr und Overtime beginnt nach 4 sagen sie “Sonntag”. Also gut, beats me, und von irgendwas muss der Clan des Grenzers schliesslich auch sein
Bier bezahlen….
Der Weg hinein nach Kambodscha führt über drei Stationen: zunächst Gesundheitskontrolle, dabei wird man mit einer Laserfiebermesspistole angeschossen. Suzzy hat nur 35,5 Grad zu bieten also
definitiv fieberfrei. Dann gibts das Visum, dann kommt der Stempel hinein. Hier und da ein Extradollar, aber alles sehr nett und unkompliziert.
Am Grenzposten treffen wir auch wieder die Aussies, die im Bus unterwegs sind….
Dann, wow, die ersten Kilometer in Kambodscha. wir sind gehyped, weil es schön ist, mal wieder etwas Neues zu sehen. Und wir sind fast allein auf der Strasse unterwegs, so dass wir prima nebeneinander her radeln können. So viel Aufregendes gab es allerdings gar nicht zu sehen. Landschaftlich recht unspektakulär und flach, sehr sehr sehr wenig Besiedelung. Was aber auffällt ist, dass Kambodscha noch ärmer zu sein scheint bzw deutlich weniger entwickelt als Laos, zumindest auf dem Land. Kinder rennen nackig rum, es gibt in den “Läden” am Strassenrand keine Kühlschränke, sondern ausschliesslich Kühlboxen. Das Eis hierfür wird in sehr grossen Blöcken auf Pferdekarren und Mofas hin und her transportiert. Wirkt nicht so wahnsinnig keimfrei, aber toitoitoi, wir sind sind schon ein paar Tage hier und hatten noch keinen Durchfall. A propos Eis- ein solches, homemade, wollte Suzzy im Restaurant als Nachtisch bestellen. Gab’s aber leider nicht, “weil es ist doch Winter, da isst niemand Eis”. Ausser halt die Touristen gern, fuer die 26 Grad eher Sommer statt Winter bedeuten!
Toll sind die hiesigen Fahrraeder, die aussehen wie Klappraeder, aber mit viel hoeheren Lenkradstangen. Fuer den Transport werden hier vielfach noch Ochsenkarren genutzt, und standardmaessig
zaehlen wir 5 Personen auf einem Mofa.
Aber zurück zur Route: weil es nicht so viel zu sehen gibt, und auch kaum Berge, radeln wir mittlerweile ganz schön flott dahin, und 100 km werden Standarddistanz, und unser all- time- high liegt
bei 144 km. Als wir da abends in Kratie ankamen, waren wir aber ganz schöen fix und alle. Aber happy! und haben im Restaurant die halbe Karte leer gegessen. Vor allem die letzten 40 km waren
hart, weil wir von der asphaltierten Hauptstrasse auf eine zwar asphaltierte, aber ziemlich huppelige Nebenstrasse abbogen, um ein im Reisefuehrer beschriebenes Wat anzusehen. Das entweder sehr
unspektakulär war, oder aber, wir standen am falschen Ort. Zur Erholung goennten wir uns in Kratie das Penthouse Zimmer, fuer 15 USD! Dafür bekommt man hier zumeist das Topzimmer. Sonnenuntergang
ueberm Mekong inklusive.
Und hier waeren wir mal lieber noch einen Tag geblieben….stattdessen fuhren wir 35 km weiter nach Chlong, gesprochen Schluonn, weil der Reisefuehrer sagt, es sei eine schoenes Staedtchen mit
alten frz. Bauten und u.a. einem edlen Chateaux Relais Hotel. Wir erwarteten also ein schones kleines Staedtchen mit sicher auch einem Backpacker unserer Preisklasse. Aber oft hast halt a
Pech.
Kein schoenes Städtchen, sondern dreckert und verfallen, kein schoenes Guesthouse zum Tag geniessen – wir checkten die 3 Guesthouses am Ort und ehrlich, waere das Relais Hotel wirklich geoeffnet
gewesen, wir haetten jeden Preis bezahlt! So hatten wir zur Abwechlsung mal wieder ein Tag ohne Dusche, bemuehten uns, moeglichst wenig anzufassen und hatten wieder ein simples Reis, Vegetable
und ein bisschen Hühnchenknochengericht. Dafuer umso mehr Bier :-).
Grund genug allerdings, unsere ursprünglich geplante Reiroute ein wenig abzuändern und statt die nächste Nacht irgendwo im nirgendwo zu verbringen entschieden wir uns, nach Khampong Cham zu
fahren, ein Ort, auf dem in unserer Karte sogar ein Hotelzeichen gesetzt ist, was normalerweise heisst: ein paar Guesthäuser, min 1-2 Restaurant mit interessanter Speisekarte und eben auch:
Dusche! Und da sind wir nun auch gelandet. Frisch gemacht, und wieder sauber. Wir waren naemlich nass wie begossene Pudel, da wir 20 km vor dem Ziel in einen monsunartigen Regenschwall nebst
heftigem Gewitter kamen. Die Radlstrecke war Hauptstrasse, und in Kambodscha fahren die Leute abartig, sie rasen dahin mit ihren Minivans, gern mittig auf der Strasse oder auch mal auf der
Gegenfahrbahn. Aber es ist vermutlich nicht boeser Wille, sondern einfach fehlende Fahrschule und ein absolut anderer Sicherheitsmassstab als den, den wir anlegen bzw. mit dem wir im anderen Teil
der Welt aufwachsen…..ehrlich gesagt, auch kein Wunder, wenn man mit dem Bewusstsein aufwächst, dass man jederzeit auf eine Landmine treten kann oder ähnlicher Horror.
Seit Kampong Cham wissen wir auch, wer Aerobic WIRKLICH erfunden hat: die Khmer warens! Und zwar hier, in Kampong Cham! Bei Daemmerung werden am Mekong, mit der ersten Mekongbrücke Kambodschas im Hintergrund, riesige Boxen aufgebaut, dann wird Bumm-Bumm Musik eingelegt, und plötzlich faengt man in drei Reihen mit je rd. 20 Leuten Zu tanzen an. Es sieht aus wie bei Dirty Dancing, als alle den gleichen Tanz performen. Leute koennen dazustossen, Pause einlegen, wieder mitmachen, rd 90 min lang. Wir vermuten, dass hier ein Amerikaner auf Urlaub war, das gesehen hat, und Zuhause dann als Aerobic verkauft! Es war einfach grossartig und da wir heute einen Ruhetag einlegen, werden wir uns das sicher heute Abend gleich noch einmal ansehen.
Grade sitzen wir hier im Friseursalon – Utzi bekommt die Haare geschnitten und neu gefaerbt – fuer zusammen 3 $. jetzt gerade ist ihr Optimismus geschwunden und sie schaut ein wenig skeptisch, weil die Friseurchefin so vorsichtig schnibbelt und nicht ausduennt. Wir haben sie jetzt zwei mal ermutigt, und sie lacht ganz verlegen. Ist ja eh seltsam, dass diese weisse Frau da eine Kurzhaarfrisur hat. Die beiden Angestellten sehen zu und sind ganz interessiert und alle bewundern Utzis weisse Haut! Suzzy bekommt einen Korrekturhaarschnitt nach der vergeigten Frisur aus Vientiane. Und was aus Utzis Frabe wird – wir werden es in rd. 15 min. wissen :-).
Nachtrag: Utzi ist jetzt 3-farbig ;-)))))). Dark brown vom letzten Färben, ein wenig grau, was halt so durchkommt, und an manchen stellen goldbraun. Sehr sehr schön :-)
Wir machten uns auf den Weg nach Kampong Thom, um dort in Sambor Prei Kuk alte Tempelruinen aus der Prä-Angkor Ära anzusehen. Nach einer unendlich mühseligen Anfahrt (ich sag nur: gschissener
Gegenwind, gschissener!) wanderten wir im
Wald herum zwischen traumhaften Tempeln, die von Bäumen und allem möglichen zugewachsen waren.
Unsere Neugier auf Angkor stieg mittlerweile fast ins Unermessliche und so entschieden wir, am folgenden Tag direkt nach Siem Reap durchzufahren (bescheidene 152 km Weg, aber zum Glück diesmal
ohne nennenswerten Gegenwind), um endlich Angkor anzusehen. Und was soll man sagen – eigentlich nix mehr, denn hier bleibt einem die Spucke weg. Es ist ein Traum. Es ist gewaltig. Es ist
gigantisch. Bisher haben wir Angkor Thom besichtigt und uns u.a. von den Gesichtern Bayons in den Bann ziehen lassen, wir haben Ta Prohm bestaunt, wie sich riesige Bäume auf den Tempeln
niedergelassen haben und praktisch teilweise Mauern gesprengt; wir bestaunten die filigranen Carvings in Banteay Srei und die im Fluss liegenden in Kabea Spean und einige weitere bekannte und
unbekannte Tempel, die allesamt eines teilen: sie erscheinen uns absolut einzigartig und atemberaubend!!
Morgen werden wir Angkor Wat besichtigen, das, wie man sagt, ” grösste religiöse Bauwerk der Welt”, “Mother of all temples”. Wir sind gespannt!
Es hat geklappt. Wir brachen wie geplant auf und radelten in den letzten Tagen rd. 600 km zw Vientiane und den 4000 Islands, wo wires uns seit einigen Tagen gut gehen lassen und eigentlich nur rumkugeln. Aber der Reihe nach: wir genossen unseren Radeltag nach Vientiane – nach rd 30 km legten wir eine Pause ein im BuddhaPark.
Ein Park voller skurriler buddhistischer und hinduistischer und anderer Figuren. absolut sehenswert. Danach gings rd 25 km weir am Mekong entlang auf einer Sandstrasse. Ausser uns fast niemand
unterqegs, und wir genossen es, durch den rötlichen Staub zu radeln. Hier irgendwo erreichten wir auch unsere 1000 km Marke. Im Anschluss daran radelten wir auf der N13, der Hauptstrasse in
Richtung Süden. Dennoch, im Vgl. Zu Vietnam war hier noch immer praktisch nix los, teilweise konnten wir spätervim Süden glatt nebeneinander her radeln. Nach einer Übernachtung erreichten wir am
Abend des folgenden Tages Pak Kasang und am folgenden Mittag die Kreuzung Richtung Konglor. Dor gibt es eine riesige Karsthöhle, durch die ein ganz ordentlicher Fluss fliesst. Die durchqueruhg
mit dem Boot dauerte rd 1 h one way, ca 7 km. Ein Traum, und perfekt, um die Seele baumeln zu lassen. Es war so schön inde r Gegend, dass wir noch ein wenig schwimmen gingen und das netteste
Guesthouse in der Nähe wählten, um ein wenig auszuspannen. In der Gegend rund um die Höhle erlebten wir Laos ähnlich ursprünglich wie im Norden, was aber auch heisst, relativ arm. Und eine
wahnsinns Szenerie: Karstberge und Bergketten, mit Gipfeln bis rd. 1600 m Höhe. Grüne Flächen, Wasserstellen mit grasenden Waserbüffeln, Reisfelder, die bestellt werden. Ich glaub, wir genossen
jede einzekne Pedalumdrehung!
Und die Bedeutung und der Nutzen der Stelzenhäuser wurde uns noch ein wenig klarer, Stelzenhäuser sind nämlich sehr sehr nützlich hier: 1. Gegen grasende Wasserbüffel ( unsere absoluten
Lieblingstiere hier). Die können praktisch eim Grasen unter dm Haus durchlaufen, und müssen es nicht umtrampeln. Sehr erstrebenswert für beide Seiten. 2. Schutz gegen in der Gegend
rumschlängelnde Schlangen – wir sehen am Tag nämlich rd 3-4 totgefahrene, und eine noch sich lebendig ringelnde Schlange auf dem Asphalt, haben also eine vage Vorstellung davon, wieviel mehr
davon wohl so in der Umgebung unterwegs sind. 3. Der Platz unter dem Hause ist sehr praktisch z.B um eine Hängematte aufzuhängen, Wäsche zu waschen etc, alles halt, was man gemeinhin bei der
Hitze gern im Schatten erledigt. 4. Natürlich Mofas und Räder abstellen, und last but not least 5. Um in der Regenzeit nicht weggespült zu werden.
Völlig im Radelhype gings weiter nach Thakek. Hinterreifenplatten – egal, Reparatur kostete uns keine halbe Stunde, und am Nachmittag erreichten wir nach 107 km unser Ziel. Wir suchten uns ein Restaurant wo es grossen Salat und leckerstes Steak gab – so leicht, uns glücklich zu machen…. Seitdem wir noch einmal an Gepäck abgespeckt haben, ist es noch schöner zu radeln. Zur Abwechslung, und weil es zu einem Laos- Urlaub einfach dazu gehört, mieteten wir uns am Folgetag in Thakek jeweils ein Mofa, um die Gegend zu erkunden. War sehr sehr lustig! Suzzy fühlte sich anfangs nicht so wohl drauf, mit den Flipflops und der seltsamen Anordnung der Fusspedale, aber es wurde von km zu km besser. Wir sahen uns eine Höhle an, in der rd 600 Buddha Figuren stehen und die erst 2004! Entdeckt wurde. Heute ist sie ein Pilgerort, weswegen wir nur in Sarong gekleidet rein durften. Unser jeweilig erster Rock seit vermutlich über 25 ig Jahren.
Die anderen Höhlen sind noch so ursprünglich, dass wir sie selbst nach Beschilderung nicht fanden.
Weiter gings mit dem Bus direkt nach Pakse – 400 km, die wir morgens um halb neun in einem gut klimatisierten Bus in Aangriff nehmen wollten, wir hatten uns extra am Vorabend beim Ticketschaltre
erkundigt. Wie aber das Leben eben so spielt gabs dann am Folgetag nur einen Local Bus. Keine Klima, dafür aber umso mehr Flair und Abenteuer und die obligate Bus-ich- weiss- nicht- was-kaputt-
ist- aber-wir-kriegen-es-auf-jeden-Fall-wieder-hin-Reparatur. Und vieeel local Touch. Neu für uns war die Invasion von Snackverkäuferinnen bei jedem Stop. Das läuft so ab: rd. 10 Frauen drängeln
sich mit Hühnchen auf Holzspiessen , Eier-Spiessen oder Getränkekörben in den Bus, während die Businsassen noch versuchen, aus dem Bus zu klettern. Nachdem die 10 wieder draussen sind drängeln
sich die nächsten 10, die vorher schon an den Fenstern entlang gewandert sind mit dem identischen Sortiment in den Bus, denn schliesslich könnte es sich ja jemand noch anders überlegt haben und
nun hungrig sein…..Und alles aber immer mit einem strahlenden Lächeln und man wird nur manchmal am Ärmel gezupft. Nach Wiederanfahrt herrscht dann ordentliches Geschmatze im Bus bis das Hühnchen
vom Stick weggenagt ist und das Kilo Sticky Reis vertilgt, danach wird mit Kräuterschnaps nachgespült und dann ein Verdauungsschläfchen gehalten.
War dann auch gut, in Pakse aus dem Bus zu steigen. am Folgetag radelten wir wieder, auf einer traumhaften, brandneuen Strasse nach Champasak, um uns dort eine sehr alte Tempelanlage der Khymäer
anzusehen, aus Zeiten noch vor Angkor Wat. Es war ein beeindruckender Besuch, und wir freuen uns nun umso mehr auf Angkor Wat.
Von Champasak gings dann in einer Tour weiter auf die 4000 Islands – wieder ein toller und erlebnisreicher Radeltag: zunächst setzten wir mit einer Mini- Fähre auf die andere Seite des Mekong über, den Sonnenaufgang vor Augen. Mini- Fähre heisst, zwei mini Boote, zwischen denen ein kleines Plateau gespannt ist, auf dem genau zwei Räder und ein Mofa Platz hatten. Kurz nachdem wir losradelten, begann es dann zum ersten Mal, seit wir in Laos sind, zu regnen. Und schüttete plötlich so aus Kübeln, dass wir unter einer Schutzhütte Schutz suchten, zusammen mit einer Menge Locals. Dann gings weiter, wir spulten die kms nur so weg, und bei einem unserer Trinkstopps sprach uns der Hauschef plötzlich auf deutsch an, zeigte uns seinen deutschen Führerschein und erklärte, dass er dort Agrarwissenschaft studiert hatte. Es war ein überraschender und netter Stopp. wir mussten allerdings weiter, denn es galt, noch Geld zu holen bevo wir uebersetzten auf die insel. was uns da erwartete und 4000 islands: fortsetzung folgt
I can still remember….
Wie sich Arbeit anfühlt….
Wie sich Stress anfühlt….
Wie sich Kälte anfühlt…
….und wann wir das letzte Mal gebloggt haben.
Hm, nous voila, enfin!
Wir verbrachten intensive Tage in Luang Prabang, einem Ort, der eine magische Anziehungskraft ausübt und der, insbesondere wegen seiner Unmengen an Tempelanlagen und einer entsprechenden Anzahl an Mönchen eine wahrlich ergreifende Ruhe ausstrahlt.
Wir streiften durch ebendiese Tempelanlagen, durch Morning markets und Night markets, wir liessen es uns in den wunderbaren Cafes gut gehen und wir besuchten einen Kochkurs am Ende dessen wir
unsere eigenen Kreationen verspeisten und ganz schön erfreut ob des gelungenen Geschmacks waren. Ein bisschen gehandicapped waren wir durch eine zu dem Zeitpunkt noch unspezifische
Magenverstimmung, so dass wir eine länger als geplante Pause einlegten.
Und genossen eine Massage. Und sahen das morgendliche Alm giving der Mönche an, eine Prozession der Mönche, bei der Menschen den Mönchen Speisen für den Tag in deren Esskorb legen. Leider ist
diese Zeremonie bedroht von unsensiblen Touristen, die sich einen Meter neben die Mönche stellen und gerne mit auf dem “Photo des Tages” sein möchten. Dieses Verhalten nimmt der Prozession
einiges an Würde und ich wünsche jedem Touri, dass er seine Kamera verliert bevor das Bild entwickelt oder digital überspielt ist….
Eines der beeindruckendsten Cafes ist das Arthouse Cafe. Die rd. 65 ig jährige Managerin stellt Jugendliche aus den umliegenden Dörfern ein, lehrt sie Englisch und Servieren, bezahlt fair und gibt den jungen Leutchen eine riesige Chance. Das hat uns wirklich beeindruckt.
Nach 5 Tagen fühlten wir uns gewappnet, den Weg nach Vang Vieng in Angriff zu nehmen. Zunächst allerdings mit dem Bus, denn hinter Luang Prabang geht es erstmal rd 1300 Höhenmeter abartig
bergauf. Und dies muss man sich ja nicht antun, wenn s nicht wirklich sein muss…oben angekommen, und kaum gestartet war es dann so weit, es riss das angesengte Schaltkabel. Wir hatten jedoch eine
Neues in L.P. besorgt, zunaechst fixten wir aber das alte nochmal notdürftig. Danach genossen wir eine grandiose Abfahrt nach Kasi, durch Limestone Berge, dschungel-ähnlichen Wald, bei
Sonnenschein – A Traum!!! In Kasi trafen wir eine französisches Radler- Pärchen ( beide im Ruhestand), die 6 Monate rumradeln und einen Australier, der in Gegenrichtung unterwegs war. Wir
tauschten den defekten Kabelzug aus, und waren stolz auf unser Resultat. Am folgenden Morgen zeigte uns der Aussi noch wie man Bremsen neu einstellt, so dass uns an unseren Radeln jetzt
eigentlich schon nix mehr unreparierbar vorkommt.
Bestens gelaunt gingen wir die nächste Etappe an, Vang Vieng, das Mekka halbwüchsiger Backpacker und Dauerkiffer….die Landschaft blieb grandios, die Strasse so schlecht bzw. noch schlechter als
am Vortag, voller Löcher und Schotterabschnitte.
Es kam, was kommen musste, eine neuer, nicht gekannter Defekt trat auf: Suzzys Hinterreifen hatte auf einmal einen gscheiten Schlag- die Diagnose: Mantelriss. Naja, dachten wir, nur noch ein paar
km nach VV, dort gibts sicher einen neuen Mantel. Pustekuchen. 26″ Mäntel gibts nur in Vientiane…die Locals überzeugten uns jedoch, dass man mit dem Mantel durchaus noch fahren könne und so
machten wir uns am Folgetag, nachdem wir uns in VV prächtig entspannten, auf den Weg. Es lief gut, und die Landschaft war noch immer herrlich. nur zw. 12 und 14.30 Uhr kamen wir gefühlt wegen der
Hitze nicht voran. Als dann aber nach ca 65 km Utzi plötzich einen Platten hatte nahmen wir das als Zeichen, uns jetzt in den Bus zu hocken und nach Vientiane durchzufahren. Gedacht, getan, 5 min
spaeter kam ein Local Bus vorbei der ein Tempo dann draufhatte, dass uns der Wind nur so um die Ohren flog. super wars, und um 6 waren wir in Vientiane.
Die drei tage dort vergingen wie im Flug, zum Einen, weil es so unheimlich viel zu sehen, zu tun und zu Essen gibt, zum anderen, weil wir mehr als 50% der Zeit im Radshop verbrachten: dafür waren
die Radel aber tipptopsauber geputzt, eine neuer Mantel fuer Suzzy, und eine komplett neue Bremsanlage für Utzi! Deren Hineradbremse funktionierte nämlich nicht mehr so richtig. Und der Austausch
der Bremsscheibe brachte keine Besserung. Und der Austausch der Bremse samt Klötze auch nicht. ABER: der Austausch der Bremshebel, der war ein Volltreffer!!!
Wer sich übrigens fragt, ob wir unser Radeln geniessen, dem sei gesagt: total!! Und da wir jetzt praktisch ALLES am Rad reparieren koennen, sind wir noch entspannter als vorher.
Wir nutzen ausserdem in Vientiane die Gunst der Stunde, d.h. die Tatsache, dass es hier französische und italienische Restaurants gab. Wir assen die erste Pizza nach 2 Monaten und tranken Rotwein
dazu. Himmlisch. und wir schlemmten fast bis zum Platzen bei einem Franzosen, im Wissen, dass unse Speiseplan in Kürze wieder aus Reis, Chicken und Vegetables bestehen wird.
Ach ja – unsere Mägen: dazu is zu berichten, dass wir am ersten Tag in Vientiane in die Apotheke gingen und uns ein Killermittel gegen Guardiasis besorgten, so ein Magenbakterium. Super. 1x 4
Tabletten geschluckt und am nächsten Tag war alles gut. Die Verpackung haben wir wohlweisslich aufgehoben, so dass wir bei Bedarf Nachschub besorgen können.
Wir hätten noch weiter schlemmen können, und Massagen geniessen, doch nach 3 Tagen zog es uns wieder aufs Rad.
Wir passierten und pausierten auf unsem Weg Richtung Süden den gigantischen, skurrilen Buddhapark, und hatten danach rd 25 km Sandpiste zu bewältigen. Aber wir waren bester Laune und erreichten
schliesslich nach 110 km unser Etappenziel, ein Guesthouse irgendwo im nirgendwo. Wir genossen ebenso den Folgeradeltag. und den folgenden. Wir haben seit rd 320 km kein Radproblem, es wird uns
langsam unheimlich.
Jetzt befinden wir uns gerade in einem Nationalpark und geniessen einen Ruhetag in einer gemütlich am Fluss gelegenen Lodge. Heute morgen fuhren wir mit einem Boot durch eine 7 km lange
Kalksteinhöhle, auch eine tolles Erlebnis, und plantschten danach im smaragdgrünen Flusswasser. Leben kann einfach so schön sein :-) ))))
Noch eine paar Worte zu Laos und den Laoten: wir sind schlicht fasziniert und begeistert von dem Land und den Leuten. So wunderschöne Landschaften, und so wunderbare Menschen. Vieles ist noch fast unberührt und nur ein bisschen touristisch (Ausnahmen s.O.), und auf den Rädern passieren wir natürlich Dörfer and Orte, wo Kinder noch mit dem Finger auf uns zeigen und “Falang” rufen, wo wir 1000 mal am Tag “sabaidee” rufen, wo wir Kindern am Wegrand die ausgestreckte Hand abklatschen….und wir verständigen uns mit Händen und Füssen mit den Laoten, Die sind allerdings sehr viel zurückhaltender als die Vietnamesen. In Vietnam wurden wir immer die gleichen 3 Dinge gefragt:1. Wieviel Kilo?, 2. Wie alt, 3. Wieviel Kinder. Hier ist ein Lächeln wichtiger als Worte, und es öffnet Türen. Die gesamte Stimmung ist friedlich und freundlich, und wir würden am liebsten ewig bleiben. Der Lebensstandard ist sehr unterschiedlich, je nachdem ob man in “städtischem” oder ländlichen Gebiet ist, viele Menschen leben noch ausschliesslich von Landwirtschaft. Der Geschäftssinn ist wenig ausgeprägt, der Sinn fürs Kinderkriegen und damit auch -machen aber ganz offensichtlich umso mehr.
Wir sehen so viele junge Menschen, die ihrerseits schon wieder Eltern sind, da fragt man sich schon ob wir in Europa nen Vogel haben, wenn man drüber nachdenkt, ob man sich Kinder “leisten
kann”
Naja, wir versuchen ja ebenfalls unser Bestes, aber es gelingt uns einach nicht, uns gegenseitig zu schwängern….
Morgen brechen wir wieder auf, weiter in Richtung Süden. Wir werden einen Teil radeln, aber dann vss. rd 400 km mit dem Bus fahren, da die Strecke ausschliesslich flach am Mekong entlang geht und nichts Sehenswertes an der Strecke zu liegen scheint.
Wow, 8 tage sind wir nun schon wieder unterwegs, seit wir den Markt besuchten. Und es gibt so viel zu berichten! Tag 1 z.B. An dem starteten wir optimistisch in Richtung eines kleinen Kaffs in the middle of nowhere, rd 60 km entfernt. Das es dort ein Guesthouse gibt, taucht zwar auf keiner Karte auf, aber der Tipp von der TouriInfo war Gold wert, denn weiter hätten wir es auch auf keinen Fall geschafft!
Die ersten 10 km Anstieg waren noch recht einfach, aber dann, zw. Km 11 und 30 ging gefühlt gar nix, wir hatten den Eindruck zu stehen und nicht voran zu kommen. Es ging nur Bergauf-, Bergab,
dabei natürlich deutlich mehr Bergauf, und keinen einzigen Meter mal flach geradeaus – und zwar die ganzen 60 km lang. Es war so brutal, dass wir nach 60 km abends um kurz vor Einbruch der
Dunkelheit in dem Kaff ankamen, völlig kaputt, und überzeugt, dass das jetzt nicht so ganz super war. Entweder war unser Gepäck zu viel oder eben einfach die Berge in Nordlaos zu brutal für uns
(über die kleine Eventualität, dass wir für die Berge noch nicht fit genug sind sind wir nach unserem Nepal Training nicht bereit nachzudenken :-). Wie auch immer, wir entschieden, den laotischen
Bergen ein Schnippchen zu schlagen und bis nach Nuong Kiaw mit dem Bus zu fahren.
Wer denkt, eine Strecke von insgesamt 210 km sei eine einfache Reise, der irrt dabei grundlegend. Dabei fing alles prima an: am nächsten Morgen kam wie angekündigt ein Minibus vorbei, der uns
aufsammelte und in einer wirklich angenehmen Fahrt nach Vieng Thong brachte. Dort wollten wir eine Nacht bleiben, da im Lonely Planet was von heissen Quellen stand, das sich richtig gut anhöhrte
und wir wollten dort den Nachmittag verbringen. Dies erwiesen sich jedoch als eine kleines Rinnsal in einer grünen Wiese, aus der es ein wenig rausdampfte. Aha! Machte aber nix, wir gingen ein
wenige in der Gegend radeln und sahen schöne, abgelegene Dörfer.
Am Folgetag sollte ein Bus um halb 12 kommen. Ein local Bus! Er kam um 12, und fuhr um 13.30 weiter, was in der Zwischenzeit so wirklich die Pause verursachte, entzog sich trotz unser Anwesenheit
unserem Verständnis – lao time halt. Gut aber, dass die so entspannt waren. Denn wir hatten zwar 4 h auf den Bus gewartet, aber erst IM Bus, BEI Abfahrt, stellten wir uns die Frage, ob wir
tatsächlich die Pässe eingesteckt hatten oder doch im Hotel vergessen ( Suzzy ist so übervorsichtig, die Dinge sogar im Hotelzimmer zu verstecken, diesmal unterm Bettzeug, so dass wir nicht
wussten, ob sie noch dort lagen oder nicht). Macht nix. Hielt der Bus halt nochmal an am Hotel, wir sprinteten rein zur Kontrolle, die Pässe waren dort nich mehr, also mussten sie ja wohl im
Reisegepäck oben auf dem Dach des Busses sein!
Die folgenden 150 km kommen jedem, der in einem solchen Land schon einmal gereist ist, vermutlich bekannt vor: ca alle 10-15 Minuten ein Stop, um am Strassenrand weitere Passagie nebst deren
Gepäck aufzunehmen. darunter: Säckeweise Reis, Hühner etc. Und alles wird zwecks Verladung von einem Typen unten auf das Dach hoch geworfen, wo einer steht und das Ladegut auffängt….und im
Innenraum sind dann letzlich ca. 60 Personen in einem Bus für 40 Leute….so zockelt man dann dahin und braucht für 150 km mal schnell 7 Stunden.
Angekommen in N.K. Fühlten wir uns wie im Paradies: endlich etwas anderes zu essen als Reis, andere Traveller, Baguette zum Frühstück, Milchkaffee, Fruchtshakes.. Woooooooooooow! Das hatten wir
in der Form seit der Ha Long Bay nicht mehr!
Von dort aus fuhren wir zunächst mit einem Boot rd 80 min nach Norden in ein Dorf, wo wir wunderbar 2 Tage abhingen. Und dann wiederum mit einem Boot nach Luang Prabang. Diese Fahrt sollte um 11
Uhr starten, und rund 4-5 h dauern. Needless to say, dass wir so gg. 19 Uhr schliesslich am Ziel waren. Aber warum? Nun, zum Einen hatten wir wieder das unerklärliche Phänomen, dass beide Boote,
die die Reise Antreten sollten, eigentlich startbereit schienen, d.h. Gepäck verladen, Leute an Bord etc., aber es geht halt einfach nicht los. Auf unserem Boot fuhren jedoch die Reinkarnation
von John und Yoko mit, packten kurzerhand die Ukulele, die Mundharmonika und ein Rhythmusshakeirgendwas aus und fingen an, Songs über happy sein zu singen. Und was soll man sagen: es half. Wir
fuhren dann los, und John hörte auf zu singen, aber da das Boot nach rd 150 M wieder umdrehte um wieder anzulegen, sang er noch eine Runde. Wir hatten alle beste Laune, und ignorierten, dass wir
im Boot nur auf brettlharten Holzbrettchen sassen.
Gut gelaunt fuhren wir rd 2-3 h dahin, bis am Nachbarboot der Motor den Geist aufgab. Laotische Taktik: probieren, den
Motor wieder anzuschmeissen. Funktionierte während der ersten 2-3 Std. ganz gut, dann aber nicht mehr. Laotische Taktik bedeutet aber auch, wir probierens einfach weiter. und nochmal. Und
nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal….Währenddessen waren wir auf Pinkelpause auf einem Sandbänkchen, und plötzlich gaben John und Yoko spontan ihr in einem jüngst besuchten Yogakurs
erworbenes Wissen weiter: laughter yoga. auf deutsch: Lachyoga! Ein Kurs über das Lachen und wie man in verschiedenen Situationen lachend etwas dem Anderen mitteilen kann. Und was soll man sagen:
es half. Die stimmung war trotz Havarie und Überlegungen hinsichtlich der verfahrensweise ob der herannahenden Dunkelheit prächtig. Sollten wir auf der Sandbank übernachten müssen, würde sich die
Zeltschlepperei wohl doch noch lohnen….wir vereinbarten auch, die Vegetarier zuerst zu essen, weil wir vermuteten, deren Fleisch würde wohl am Besten schmecken….
Unglaublich war, dass John auch noch Thai sprach und so zumindest basic mit unseren Shiffsführern kommunizieren konnte. Wir lernten, dass unser Bott nicht einfach weiterfahren kann, wenn das
andere nicht mehr fährt. Warum? Ist eben so. Wir lernten auch den Unterschied kennen zu europ. beförderungsnormen: bei einem vom Betreiber zu verantwortenden Defekt stellt dieser einen
Ersatztransport. Das schien in Laos nicht so zu sein. Hier erwirbt man offensichtlich das Recht, am Transportabenteuer beteiligt zu werden. Und das Transportmittel wird so lange repariert, bis es
wieder geht!
Dennoch, wir machten Alternativvorschläe: z.B. ein anderes Boot anzurufen, dass die Passagiere aufnehmen soll. Oder, da eine Strasse in der Nähe des Ufers war, die Passagiere auf einen zu
rufenden Bus umzuladen. ob es nun an unsere konstruktiven Ideen lag, an der nun wirklich herannahenden Dunkelheit, an der Erkenntnis, dass am Motor wirklich nichts mehr zu machen war – man weiss
es nicht. Doch tatsächlich wurden die Passagiere ans Ufer gebracht und wie wir später hörten, in einen Laster verfrachtet, der sie dann wohlbehalten nach Luang Prabang brachte. Und wir setzten
schliesslich unsere Bootstour fort, bald dann in Dunkelheit, und mit mittlerweile ziemlich schmerzenden Hintern…jedoch bis auf ein paar kritische Momente alle mit bester Laune.
Der Besuch der Höhlen von Vieng Xai wird wahrscheinlich eines der eindringlichsten Erlebnisse unserer Reise sein: hier lebten von 1963-73 rd 20 tsd Menschen in einem ausgekügelten Höhlensystem.
Denn während dieser Zeit warfen die Amerikaner Bomben um Bomben auf Laos. Komisch, keine von uns beiden hatte vor diesem Besuch viel über die amerikanische vorgehensweise nach dem 2. Weltkrieg in
Laos gehört….wir haben entweder in der Schule so gar nicht aufgepasst, oder diese Geschehnisse wurden bestmöglich vor der Welt geheim gehalten. Der amerikanischen Ideologie folgend war der
Kommunismus ja mit allen Mitteln zu bekämpfen, und da man sich nicht direkt an den grössten Klassenfeind ran getraut hat, hat man also kleinere Länder, die in Richtung des Kommunismus tendierten,
angegriffen….Laos ist weltweit das Land, das am meisten Bomben je Einwohner “einstecken” musste: nämlich rd 2 Tonnen!!
Die Führung in Lao und mit ihr viele Menschen flüchteten in dieser Zeit in Höhlen, die zu funktionierenden Stätten ausgebaut wurden: zB gab es eine Hospitalhöhle, eine Versammlungshöhle etc. Sie
lebten dort, arbeiteten dort und machten Politik von dort. Es gab eine Radiostation, eine Druckerei und das Leben war gut organisiert. Der Grundsatz des Miteinander wurde offenbar gerade in
dieser extremen Zeit konsequent verfolgt, und nur so konnten die Menschen diese Zeit überstehen. Nach diesem Besuch sind unsere Gefühle Amerika gegenüber recht zwiespältig…
Unser 2.tes Abenteuer des Tages bestand in der Besorgung einer neuen Datenkarte für den iPad. Für die Mitarbeiter des Anbieters, den wir uns ausgesuch hatten, war es wohl definitiv das erste Mal, dass sie eine Micro-Sim Karte für einen iPad lauffähig machen sollten. Es dauerte ein wenig, aber nach rd eineinviertelstunden hatten wir tatsächlich Internetzugang! Wow!!! Und das ganze in absolut zufriedenstellender Geschwindigkeit.
Frohgelaunt starteten wir am Morgen in Richtung Grenze, Distanz 53 km. Durch wunderschöne Landschaften, begleitet von sogar ein wenig Sonne, und auch der Anstieg war weniger erbarmungslos als der am Vortag. Dachten wir jedoch, wir hätten die exotischsten Menschen hier schon gesehen, täuschten wir uns gewaltig, denn plötzlich trafen wir auf eine Art vietnamesische “Nell” (ihr erinnert euch- Jodie Foster?!?). Eine Frau ging und kniete und ging völlig nackt, barfuss und ziemlich mit Lehm beschmiert die Strasse entlang. Vom Körperbau eher Neandertalern ähnelnd, vom Aussehen ein 100% iger Waldmensch…
Und während wir noch diese Eindrücke verarbeiteten, war es nach 32 km dann soweit: nach ein paar heftigen Schlaglöchern brach der Gepäckträger auf einer Seite wieder durch und diesmal auch die
Schraube ab. In der Pampa war an eine Ad-hoc Reparatur nicht zu denken und so befestigten wir den Gepäckträger notdürftig mit Draht am Rahmen. Er hing nun schief und krumm, und wir packten die
Gepäcktaschen um: in unsere beiden Rucksäcke, und zusätzlich noch eine Tasche auf Utzis Radl. Dazu ging es nun wieder den Berg auf, und die nächsten 6 km fluchten und schimpften wir
schweissgebadet vor uns hin, während wir den Berg raufpedalten. Aber ein riesen Abenteuer war’s trotzdem. Das wir allerdings beendeten, als ein Direktbus nach Xam Neua, der Provinzhauptstadtin
Laos, neben uns hielt und uns fragte, ob er uns mitnehmen könne. Das erschien uns dann doch sinnvoller, als unsere Abenteuerlust maximal zu kultivieren. Und so stiegen wir in den Bus! Natürlich
nicht ohne uns gegen übertriebene Preisabzocke wehren zu müssen.
Kurz vor der Grenze steigen alle Passagiere aus dem Bus, und während die meisten Leute zum Lunch gingen, kümmerten wir uns um unsere VISA für Laos. All das klappte reibungslos, und als dann der
Bus die Grenzinspektion passierte und nun auch Suzzy beruhigt war, dass hier bei unserem Gepäck alles ok war, konnte die Fahrt weitergehen. Ehrlich gesagt fanden wir dann auch angesichts der
Hügel und der Steigungen nach Xam Neua die Busfahrt recht angenehm..
Kaum in Laos angekommen haben wir das Gefühl, uns in einer gänzlich anderen Welt zu bewegen. Die Menschen sind sehr sehr freundlich, unendlich hilfsbereit und überhaupt nicht aufdringlich. Alles hier strahlt eine Ruhe und Gelassenheit aus, die sich auch auf uns Besucherinnen überträgt. Darüber hinaus ist es in Laos für asiatische Verhältnisse ziemlich sauber und gepflegt, so sauber, dass wir uns mit Wonne ohne eigenen Schlafsack mal in die Betten kuscheln können und sofort alle Wäsche zum Waschen gaben- die riecht nun so gut wie seit 2 Monaten nicht mehr. Ebenso angenehm ist der Kontakt zu den Menschen hier. Fast jeder grüsst und trägt dazu ein Lächeln auf den Lippen, oder erwidert einen Gruss mit eben einem Lächeln. Das ist sicher einer der wesentlichen Faktoren, warum wir uns in Laos so wohl und willkommen fühlen.
Der Folgetag war der Tag der Besorgungen und natürlich dem Gepäckträger gewidmet. Insgeheim hatte S. damit gerechnet, mn. 3 Tage mit diesem Problem zu verbringen, aber dann kam alles viel besser
als erwartet. Begleitet vom Mitarbeiter des Touribüros, der nämlich sehr gut englisch sprach, suchten wir eine Werstatt auf. Und eine weitere, die beide nicht helfen konnten. Wir hatten jedoch
auf dem Weg eine Produktionsstätte für schmiedeeisene Gartenzäune und Balkone entdeckt, und dachten, das könnte was sein. Und so war es dann. Der Handwerker guckte sich den Gepäckträger 1 Minute
an, dann sagte er, er habe eine Idee. Und 3 Sdt später hatten wir eine neue Haltekonstruktion. Diesmal in weiss lackiert, da die Farbe gerade wg einer anderen Lackierung verfügbar war. Ob es
halten wird, muss sich noch bei der nächsten Etappe beweisen, aber es sieht schon mal ganz schön stabil aus. Einziger kleiner Wehmutstropfen ist der kleine Kollateralschaden. Im Zuge das Arbeiten
kamen die Handwerker wohl irgendwie an den Schaltzug und der ist nun bedrohlich kurz, weil sie wohl was weggeschmort haben….wir haben nun zur Vorsicht ein Ersatzkabel gekauft – passt nicht ganz,
weil es eigentlich für ein Moped ist, aber wir sind sicher, dass im Falle eines Falles passend gemacht wird, was zu passen hat.
Unsere weiteren Besorgungen wie Reissverschlussreparatur (diesmal Hose Suzzy) und Umtausch Travellerchecks liefen so routiniert und harmlos und relativ schnell ab, so dass wir uns fragen, warum
im Rieseführer der Eindruck vermittelt wird, alles hier brauche eine kleine Ewigkeit.
Himmel, heute ist Sonntag, 30.10., und wir sind schon fast in Laos. Was also war los in der Zwischenzeit? Zunächst machten wir wie geplant in Ninh Binh Station. Gesehen haben wir davon allerdings weniger als ursprünglich avisiert. Denn am Anradeltag regnete es so heftig, dass wir zum einen für die paar Kilometer wg mehrerer Regenpausen eine Menge Zeit brauchten, zum anderen war es dann auch danach so diesig, dass wir wenig Lust auf Entdeckung hatten.
Einen Ort haben wir uns jedoch schon angesehen: in der Nähe von Ninh Binh wird gerade die grösste Tempelanlage Asiens gebaut ( bevor vermutlich die Chinesen zurückschlagen und noch eine 5-mal
grössere bauen werden die kopieren ja auch komplette österreichische Städte….;-) ). Die Tempelanlage ist zu 80% fertig gestellt, und wir dachten zunächst, so ne Tempelanlage ist ja wohl
überflüssig, soviel Touris und einheimische Buddhisten gibt s ja gar nicht, aber als wir uns die Anlage dann ansahen, waren wir ganz schön beeindruckt. Geschätze 10.000 Buddha Statuen aller
Grössen und Materialien finden sich dort, und die Anlage ist schlicht wow.
Das war dann aber auch genug des Sightseeing, und da wir ein wenig zwiespältige Gefühle Vietnam gegenüber hegen und uns das miese Wetter ziemlich auf die Nerven und aufs Gemüt geht, beschlossen
wir, uns langsam aber sicher in Richtung Laos zu bewegen, mit einem Schlenker über den Cuc Phuong Nationalpark, der zwar schön war, aber eben auch total verregnet.
Warum Vietnam und zwiespältig: nun, zum Einen die Erfahrungen mit den Vietnamesen im Touri- Business, die leider allzu oft versuchen, einen total auszunehmen. Zum zweiten das Wetter. Zum dritten
die fast komplette Absenz von jeglichem Charme in den Unterkünften. Sie laden nicht zum Verweilen ein, oder mal zum Abhängen. Z.B. Gibts zwar Balkone, aber eben keine Sitzgelegenheiten, usw usw.
Es gibt auch kaum charmante Strassencafes, oder zumindest haben wir sie nicht entdeckt. Dennoch, auf der anderen Seite sind da die phantasischen Menschen auf dem Land fern der Touristrecken, die
uns immer wieder helfen und meistens freundlich sind.
Faszinierend ist auch die Rolle des Mopeds in Vietnam: da sich nicht viele Menschen ein Auto leisten können, ist das Moped nun das zentrale Fortbewegungsmittel. Und natürlich Transportmittel! Das
kann die gesamte Familie sein, die von A nach B muss, oder die Ernte, oder 5 m lange Bambusstangen, aber auch defekte Fahrräder, die in die Werkstatt müssen, Schweine und natürlich Reis. Alles,
einfach alles!
Und seit wir Richtung Laos radeln, ist der Verkehr nicht mehr so abartig, die Landschaft schön, und wir können das Radeln mehr geniessen….
…wären da nich die kleinen Probleme, mit denen wir umgehen müssen. Z.B.: wo schlafen wir jetzt so in der Pampa? Wir haben den vietnamesischen Begriff für “Pension” aufgeschrieben und zeigen brav
unser Zettelchen, begleitet von einer Geste die zeigt, dass wir schlafen wollen. Das hat gestern eigentlich gut geklappt und die Pension sah gut aus. Bis dort das unvermeidbare Karaoke startete,
und wir die bisher aller, aller, aller schlechteste Performance über uns ergehen lassen mussten, die wir je im Leben gehört haben.
Naja, gut gelaunt radelten wir heute weiter, und liessen uns die Laune auch nich von der nahenden ersten Bergetappe verderben. Wozu radeln, wo man doch auch schieben kann…teilweise…und auch die
Entscheidung, auf den Besuch des ursprünglichen Bergdorfes Mai Chau zu verzichten, war goldrichtig: wir haben heute soviel Bergdorf und soviel Minderheiten gesehen…
…und befürchteten auch schon, sehr ursprünglichen Homestay machen zu müssen. Nach rd 60 km fragten wir nämlich wieder nach einer Pension, und die Leute schreiben uns einen Namen auf und auf die
Frage nach den Kilometern antworteten sie: 35 km…manche auch 34 km….wir stöhnten, aber beschlossen, weiter zu fahren. Dann, nach rd 3 km knirschte es und Suzzys Gepäckträger brach zum zweiten Mal
glatt durch. Problem!, denn diesmal keine Mofawerkstatt nebenan. Nach einigen Minuten Ratlosigkeit, und missglückten Versuchen, einen Werkstatt zu finden schafften wir es schliesslich, das Rad
und Gepäck und uns zurück ins letzte Dorf zu transportieren. Dort fanden wir eine Autowerkstatt, die den Gepäckträger wieder schweisste. Mal sehen, wie lang er diesmal hält. Allerdings ist klar,
so können wir unsere Tour nicht wirklich fortsetzen. Wir werden versuchen, in Laos entweder den Gepäckträger stabilisiert zu bekommen oder einen neuen geschweisst. Nun denn, zumindest konnten wir
weiterradeln. Allerdings war es nun schon knapp 4 Uhr, es wird um rd. Viertel nach 5 dunkel, und wir hatten keine Ahnung, wo wir wohl würden schlafen können. Wir entschieden, in die nächste
Ortschaft zu radeln, 15 km. Dort angekommen, fragten wir wieder nach Pension und die Antwort war die Gleiche: Name, 34 km. Wir schon ziemlich bleich, doch dann sagte eine sehr nette Frau, es gäb
eines in 1 km Entfernung und begleitete uns dorthin. Und beim Verdauungsspaziergang kam die Erleuchtung: der Name unserer Pension ist ident, mit dem Namen, den uns die Menschen aufgeschrieben
haben. Und km xyz ist offenbar eine in der Pampa gebräuchliche Bezeichnung bzw. Beschreibung dafür, wo was zu finden ist. Die km werden nämlich an Steinen am Strassenrand markiert, und immer mal
wieder, offenbar nach einer kleineren Stadt oder Häuseransammlung, wird der Zähler wieder auf 0 gestellt. Wieder was gelernt.
Am schönsten bei all den Erfahrungen, die durchaus in den Grenzbereich vorstossen ist jedoch, dass wir darüber nicht verrückt werden und uns auch nicht in die Haare kriegen. Das ist letzlich am
wichtigsten für uns.
Frohgelaunt machen wir uns auf den Weg nach Ninh Binh, mit geplantem Zwischenstopp in Nam Dinh. Wir rattern die ersten 20 km auf einer Nebenstrasse dahin, winken immer wieder nach links und rechts, halten “Schwätzchen” mit vorbeiknatternden Mofafahrern und den Leuten von der Müllabfuhr, die wir immer wieder treffen. Dann macht es plötzlich ein furchtbar knackendes Geräusch und Sutzis Hinterreifen hat Totalblockade.
Kein Wunder, denn die geschätzten 22 kg Gepäck liegen nicht mehr auf dem Gepäckträger sondern mitsamt diesem direkt auf dem Hinterrad. Grosser Mist. Doch einer der echten Vorteile in diesem quirligen, von Menschen überspülten Land sind die Mofa-Reparaturwerstätten an jeder Ecke. In diesem Fall ca. 10 m hinter uns. Sofort waren wir umgeben von Vietnamesen, die sich das Problem ansahen und uns in Richtung der Werkstatt dirigierten. Dort wurde nach kurzer Testphase erkannt, dass sich der Gepäckträger mit vorhandenen Geräten nicht reparieren lassen würde und gestenreich schwang sich einer der Leute mit dem Gepäckträger auf sein Mofa und knatterte davon. Währenddessen kamen Leute von Gegenüber und schenkten uns Bananen und Utzi entschied kurzerhand, den defekten Reissverschluss an einer ihrer Hosen von der Näherin nebenan austauschen zu lassen. War nach 5 min. Erledigt und kostete uns 40 ct. Der chef der Reparaturwerkstatt war auch nicht untätig und drehte derweil seine stereo- und Karaokeanlage auf beindruckende Lautstärke, d.h. volle Pulle, und so schmetterte Boney M. “Sunny” in den morgendlichen Tag. Und weil uns das gefiel drehte er noch lauter, und wir fingen an zu tanzen und alle Leute lachten und alles war ziemlich entspannt. Mit ein paar Bier für die offenbar nicht besonders beschäftigten vietnamesischen Männer und Cola für die Frauen vertrieben wir uns alle die Zeit, und schwupp, plötzlich war der reparierte Gepäckträger wieder da und ans Rad montiert. Wir mussten mit dem Chef dann noch Vodka trinken, machten gemeinsam Photos und dann gings schliesslich weiter. Gut gelaunt spulten wir weitere 70 km ab, und landeten in Nam Dinh wie geplant.
Nach einem Tag ruhepause mit entspannen am strand, starten wir unser nächstes abenteuer: einen tag lang per kayak durch die bucht. Ein toller, ruhiger und entspannender tag, trotz der
körperlichen anstrengung. Wir konnten in einsamen buchten schwimmen und die geräusche aus dem urwald geniessen. Utzi fand suzzy in ihrem rot in rot look erwähnenswert (drum stehts nun hier). am
nächsten tag ging es dann weiter nach hai phong, per fähre. Mit den rädern sind wir immer wieder eine attraktion, und be- und entladen wird ausgiebig bestaunt und kommentiert. Und immer wieder
werden uns für die räder ein paar extra-kröten abgenommen, die dann in der eigenen tasche der abknöpfer verschwinden…
Von hai phong haben wir uns nichts erwartet, werden dafür aber positiv überrascht: dank der franzosen ist eine richtig nette architektur zustande gekommen, und hier haben wir auch sensationell
gut gegessen. Die atmosphäre hier stimmt.
…hat damit begonnen, dass wir unsere hotelentscheidung nicht bereuen: die aussicht auf die ha long bay ist einfach phantastisch, auch wenn der blaue himmel eher diesig ist.
Wir haben für heute ein echtes abenteuer vor: deep water soloing und klettern (so mit seil und allem drum und dran) in den felsen der lan ha bucht. Es war uuuuuuuuuuuuunglaublich geniaaaaal!!!
Deep water soloing geht so: in kletterschuhen, aber ohne seil o.ä. den überhängenden fels hochklettern, und dann ins wasser springen, alternativ nach hinten fallen lassen. Utzis hemmungen lagen
dabei weniger beim klettern, als beim ins wasser springen, während suzzy nach gefühlten 3 m höhe so angsthasig vor höhe ist, dass sie sich lieber fallen lässt. Danach wird man vom boot
aufgesammelt und es geht wieder von vorne los. Wir strahlen übers ganze gesicht und das grinsen wird noch breiter, als wir in harness gezwängt mit helm aufm kopf und seil gesichert unsere ersten
kletterversuche starten. a traum!!!
den ganzen tag verbringen wir in der traumhaften bucht von lan ha, schwimmen ein bisschen zwischendurch und können verstehen, warum es in der ha long bucht eben doch so schön ist.
Nach eine paar recherchen entscheiden wir uns, per rad von hanoi zu unserer ersten station zu reisen, zur ha long bucht. Weil naemlich die fuer touren genutzten minibusse kein gepaeck auf dem dach befoerden – mal ganz was neues in asien. Wir waehlen eine “secondaryroad”, die nr. 18, weil wir glaubten, dass alle trucks und busse und autos doch sicherlich auf der neuen, parallel verlaufenden Autobahn unterwegs sein werden.
Doch da haben wir uns getäuscht- alle trucks, busse und autos benutzen die nr. 18, wahrscheinlich, weil für die autobahn gebühr zu zahlen ist. hätten wir die also genommen, wären wir vermutlich
allein drauf gewesen (wie in kroatien, da is auch immer nicht viel los). So aber radeln wir rd 160 km begleitet von eine kakophonie von hupen, hupen und noch mehr hupen. Wir benötigen auch so
eine hupe, damit wir zurückhupen können! und atmen jede menge abgase. Die idee einer atemschutzmaske, wie sie hier von vielen vietnamesen getragen wird, gewinnt im verlauf der fahrt mächtig an
charme…
erst einmal hatten wir jedoch mit ein paar tücken zu kämpfen, bevor die tour überhaupt mal so richtig starten konnte: tücke 1: aus hanoi heraus zu finden. War kurz schwer, den weg auf die brücke
zu erwischen, dann aber gings ganz gut. Denn dank unseres ipad können wir jederzeit ergänzend zu unserer karte auch google maps aufrufen und zack, zeigt uns der blaue knopf unseren aktuellen
standort an und wir können checken, wie und wohin es weitergeht. Ein traum!! Tücke 2: um 13 uhr haben wir schon 3 radreparaturen hinter uns: zunächst ist nach rd 10 km bei suzzys radl die
pedalkurbel locker, glücklicherweise ist gerade ein radshop in der nähe und die kurbel schnell wieder angezogen (braucht man nämlich einen derart grossen imbus für, dass unser multitool mal eben
gar nix bringt), erledigt denken wir, prima, doch nach rd 5 km ist es schon wieder locker. Glücklicherweise ist diesmal eine mofa werkstatt neben an. Wir versuchen, nach erfolgtem festziehen dem
machaniker den imbus abzukaufen, in zeichensprache versteht sich, doch er winkt ab. nach einigem suchen und gestikulieren werden wir schliesslich fündig, der imbus kostet gerade mal 35 ct. beim
losradeln lauert tücke 3: ein plötzliches schlagen in den gängen, sogar wenn man nicht schaltet. Unbekanntes problem = erhöhter sorgenfaktor. Nach ein paar minuten finden wir die nächste mofa und
altradl- reparaturwerkstatt. Nachdem erstmal alle gänge verstellt sind kommt der meister dem problem auf die spur: ein kettenglied ist kaputt. Rustikal mit nichts als einem hammer und einer
mutter entfernt der meister das kaputte glied. 30 min reparatur, 90 ct, und so gg 13 uhr kann unsere tour nun endlich richtig starten. Es darf nur nicht im gleichen rhythmus was kaputt gehen,
ansonsten kommen wir mit unseren radln nicht weit. aber, wie schon erwähnt, erreichen wir heil die ha long bucht.
Mittlerweile haben wir erfahrungen mit der “geschäftigkeit” der vietnamesen gemacht: man versucht uns übers ohr zu ziehen, wo es nur geht. Der preis fürs hotelzimmer soll plötzlich pro person
gewesen sein, angeblich gibts kein anderes boot als das ausflugsboot von ha long nach cat ba für 16 € pro nase, ständig versucht einer, einem was zu verkaufen usw. Da hilft nur stur bleiben und
nix glauben. Wir finden eine andere fähre für die wir zusammen nur 3 € bezahlen….im vgl zu nepal sind das eben ganz andere sitte und die gefallen uns auch nicht.
Auf der insel angekommen geniessen wir die ruhe und dass wir endlich nebeneinander auf der strasse radlen können. Die vorfreude auf cat ba stadt, dass nach lonely planet beschreibung nach
traveller mekka klingt, ist ziemlich gross. Ebenso die erste enttäuschung, als wir dort sind. Wir haben uns romantischen strand vorgestellt, mit bambushütten, ungefähr so wie in thailand.
Erwartet werden wir von einer art Rimini auf vietnamesisch. Uferpromenade gesäumt von hotels, läden, es gibt karaokebars und aufdringliche verkäufer. Was wir am abend aber noch nicht wissen: am
nächsten tag erwartet uns der perfekte tag….
Hanoi, vietnam
….unser flug nach hanoi ist zweigeteilt, sprich: umsteigen in guangzao ( oder so ähnlich), dazwischen 16 stunden aufenthalt am flughafen. Bloed, aber nicht so schlimm, denken wir, weil guangzao
ist ja ehem. Sonderwirtschaftszone naehe hongkong, da wirds sicher viel action am flughafen geben. Denken wir.
Tatsaechlich ist so gar nix los. Und da der kaffee 13 $ kostet ( pro nase), und eine ganze flasche wein nur 15, trinken wir doch lieber die….trotzdem ist es ziemlich schwer und nicht
empfehlenswert, 16 std an einem flughafen totzutchlagen. hanoi erreichen wir schliesslich um mitternacht, und keine 10 h spaeter hat uns diese stadt mit ihrer unglaublichen atmosphaere schon in
ihren bann gezogen. Die lebensart und -lust der vietnamesen ist einfach umwerfend. Im gegensatz zu kathmandu geht es hier nich mehr ums ueberleben, sondern ums leben. Da habens die vietnamesen
schon ganz schoen gut. Auf einem oeffentlichen platz wird Abends getanzt, in einer ecke davon findet tanzunterricht statt, auf einem anderen platz wird geskatet, in einer prachtallee wird auf dem
gehweg badminton gepielt. In den strassen wid ueberall gekocht, gegessen und gelacht, die menschen sitzen auf winzigen kinderplastikhockern um ebenso winzige tischchen herum, trinken bier und
essen, dann schwingen sie sich wieder zu 1, 2, 3 oder vieren auf ihren motoroller und brausen davon. Der verkehr funktioniert auf einzigeartige weise. Man faehrt in jede richtung, zu jeder zeit,
mit jedweder beladung, und das geheimnis is, den “flow” zu spueren, d.h. zu antizipieren, ob die jeweilige verkehrsteilnehmer um einen herum nun nach links ausweicht oder nach rechts, ob der wohl
noch vor einem abbiegen wird oder erst danach, und ob und wann wer sich wie in den fliessenden pulk einreiht und auf welcher strassenseite. Wenn man das einmal heraus hat, verlaeuft die teilnahme
am strassenverkehr erstaunlich gelassen. Zudem alle ca das gleich tempo haben, egal ob auto, mofa oder radfahrer.
Wir koennen darueber schon so detailliert berichten, weil wir es naemlich schon an tag 2 geschafft haben, unsere am vorabend ausgesuchten fahrraeder tatsaechlich abzuholen und somit selbst auch
durch hanoi zu radeln. der kauf selbst war ein erlebnis: antons bike shop, toller laden, und bei anton ist alles immer “easy”. Sein lieblingswort. Z.b. Wir: ” koennen wir die schaltung upgraden
auf eine deore?” a: “easy”. Wir:”koennen wir den lenker (carbon, braucht kein mensch und bloede form) tauschen? a: “easy”. Wir: “kann ich schwarze pedale haben statt rote?” a:”easy” ….. Zwar war
nicht alles supereasy, denn die bremsen an utzis radel zickten rum so dass wir auch tag 3 (wie schon tag 2) praktisch vollstaendig in seinem bikeshop verbrachten, aber er hat das wirklich super
gemacht, und so radelt utzi nun mit einem weiss schwarz silbernen giant bike durch die gegend, und sutzi hockt auf einem schwarz roten GT.
Auf dem weg zu anton entdeckten wir ein einheimisches lokal mit kleinen babyhockern am see, spezialisiert auf meeresfruechte. Bestellt haben wir, mangels vietnamesischer sprachkenntnisse, indem
wir die teller anderer besucher inspizierten, dann mit dem finger drauf zeigten und versuchten klar zu machen, dass wir das auch haben wollen. War nur bei langusten ein problem, weil ich mit den
fingern die anzahl der portionen anzeigte, dabei wird da in stueck bestellt…als wir das aber geklaert hatten, war der schlemmerei kein einhalt mehr zu bieten.
kulturell haben wir auch allerlei gelernt: zb waren wir im wasserpuppentheater, ist ein marionettentheater wo die puppenspieler unter wasser sind…das halbe vietnamesische brauchtum haben wir in
den spielszenen kennen gelernt. Weiters besuchten wir den literaturpalast, der die rolle und bedeutung von konfuzius und dessen lehre vedeutlicht, und natuerlich den ho chi minh komplex. Im
dortigen mausoleum liegt der gute ho chi minh einbalsamiert in einem glassarg, damit man ihm dort huldigen kann. Haetten wir gern gesehen, aber z.zt. ist er zur renovierung ( sprich erneuerung
der balsamierung) in russka. Beim essen sind wir sogar noch mutiger geworden. Als uns eine alte in ihre strassenbude hineinlockt, zeigen wir auf 2 teller, eines mit reispapierroellchen und das
andere tofuschnitten, und bestellen. Sie lacht uns an, nimmt roellchen und schnitten vom teller, greift nach einer riesigen, uralten und seit weiss gott wann nicht gereinigten schere und
schneidet roellchen und tofu in kleine, mundgerechte stuecke. Eines ist uns ab diesem moment klar: wenn wir das (durchfalltechnisch) ueberleben, ueberleben wir alles. Die andere alte zoegert
nicht lang, als sie sieht, dass wir nicht so genau wissen, wie wir mit den uns gereichten zutaten umgehen sollen: sie nimmt sich staebchen, stopft uns sosse, thaibasilikum blaetter, mundstuecke
und gewuerze in unsere schuesselchen, ruehrt um und los gehts.
Mit unseren raedern sind wir auch fuer die locals eine attraktion, und werden von ihnen sogar fotografiert. “weil wir so strong sind”.
jetzt geht’s dann los mit dem biken, news folgen …
Heute ist es soweit. Nach genau 5 Monaten und einem Tag geht’s wieder nach Hause….brrrrr, wir haben in der Zeitung gelesen, dass es in Wien -5 Grad hat, und uns friert es schon jetzt bei dem Gedanken daran.
Wir haben es geschafft! 4019 Kilometer liegen hinter uns, wir radeln nach Saigon hinein, mit glückseligem Lächeln auf den Lippen ( und durch den Mund atmend, denn der gekippte Fluss, an dem wir langradeln, stinkt gscheit...). Es war ein wahnsinniges und aufregendes Abenteuer, das wir sicher unser Leben lang nicht vergessen werden.
Jetzt geniessen wir noch eine knappe Woche Saigon, und können schon nach dem ersten Tag hier sagen: hier pulsiert das Leben!
Auf bald, Ihr Lieben Zhaus!
Wir radeln in Etappen durchs Mekong-Delta. Hier herrscht irre viel Verkehr, obwohl doch noch immer Tet gefeiert wird. Aber man besucht jetzt Verwandte in allen möglichen umliegenden Dörfern und Städten.
Überall entlang der Strasse hängen derzeit vietnamesische Flaggen, überall werden Bäume geschmückt, Mandarinenbäume und sonstige gelbe Blumen aufgestellt: denn es näherte sich das vietnamesische Neujahrsfest. 2012 ist das Jahr des Drachens, und so zogen auch schon eine Menge grosser und kleiner Drachen durch die Strassen.
Nun sind wir bereits seit 3 Tagen in PP. Wir besichtigten die Gräuelstädten der roten Khmer, das Gefängnis S-21 und die Killing Fields mit den Massengräbern. Seitdem wir Bücher von Überlebenden lasen passiert es immer häufiger, dass wir, wenn wir mit den Menschen hier Kontakt haben, irgendwann im Gespräch darauf kommen, was diesen während dieser Zeit widerfahren ist. Die Geschichten sind furchtbar und verstörend. Es ist kein Wunder, dass das Land heute noch traumatisiert wirkt. die tatsache, dass die Anführer der RK noch immer nicht zu Verantwortung gezogen wurden, hilft dabei wenig weiter.
Zuerst in Kürze die Fakten, danach die Details: wir sind derzeit in Shianoukville, Kambodscha, schon wieder am Strand, und, wie die Plakate es hier verkünden: “the best bay in the world”.
Dazwischen lagen 4 Radeltage, ein Grenzübertritt, skurrile Nächte in der Pampa und eine nicht unerhebliche Menge an Anstiegen und Abfahrten…..
Urlaub!
Endlich Urlaub. Gebucht haben wir: Sonne, Strand und Meer auf Koh Chang. Mit Erwartung der ultimativ romantischen Inselumgebung. Und Tauchen natürlich!
Bekommen haben wir v.a. eine phantastische Taucherfahrung.
Wir wünschen euch Fohe Weihnachten und ein paar ruhige Weihnachtstage! ganz liebe Grüsse
Utzi&Sutzi
In Siem Reap geht die Zeit wie im Flug vorbei…Insbesondere deshalb, weil wir uns einen Wochenpass für Angkor und alle umgebenden Tempelstätten gekauft haben und nun in unserem eigenen Rhythmus, getrieben von unserer Entdeckungslust uns zwischen all diesen Bauten bewegen. Aber auch, weil wir uns von den blinden Masseuren der “Seeing Hands” 90 min. massieren liessen, das tat sooooo gut nach so viel Radfahren.
Voller Energie starteten wir in Richtung Battambang, mit Zwischenübernachtung in Sisophone, einem nest im Nirgendwo. Wir kamen in Siem Reap noch an einem Bikeshop vorbei (wir hatten schliesslich die 6 Tage vorher üüüberhaupt keine Zeit) und besorgten zwei neue Schläuche, neue Handlebars für Utzi und einen neuen Sattel für Suzzy, da ihr auch noch 2500 km auf dem alten Sattel der Hintern wehtat. Und fuhren davon in Richtung Sisophone.
Nur Bares is Wahres auf den 4000 Islands, und die einzige Bank weit und breit lag in einem kleinen Dorf abseits der Hauptstrasse – und war, als wir um kurz nach 3 Uhr ankamen zu unserem Schrecken verrammelt und verriegelt. Von Geldautomat, wie im Reisefuehrer beschrieben, keine Spur.
Viertel vor neun, wieder auf dem Festland und sogar noch gefrühstückt, dabei ein autsralisches Radlerpärchen getroffen und ein paar Infos ausgetauscht, da die in Gegenrichtung unterwegs sind, und dann gehts los Richtung Grenze und Stung Treng, unser heutiges Etappenziel, rd 80 km weiter.
Wir machten uns auf den Weg nach Kampong Thom, um dort in Sambor Prei Kuk alte Tempelruinen aus der Prä-Angkor Ära anzusehen. Nach einer unendlich mühseligen Anfahrt (ich sag nur: gschissener
Gegenwind, gschissener!) wanderten wir im
Wald herum zwischen traumhaften Tempeln, die von Bäumen und allem möglichen zugewachsen waren.
Es hat geklappt. Wir brachen wie geplant auf und radelten in den letzten Tagen rd. 600 km zw Vientiane und den 4000 Islands, wo wires uns seit einigen Tagen gut gehen lassen und eigentlich nur rumkugeln. Aber der Reihe nach: wir genossen unseren Radeltag nach Vientiane – nach rd 30 km legten wir eine Pause ein im BuddhaPark.
I can still remember….
Wie sich Arbeit anfühlt….
Wie sich Stress anfühlt….
Wie sich Kälte anfühlt…
….und wann wir das letzte Mal gebloggt haben.
Hm, nous voila, enfin!
Wow, 8 tage sind wir nun schon wieder unterwegs, seit wir den Markt besuchten. Und es gibt so viel zu berichten! Tag 1 z.B. An dem starteten wir optimistisch in Richtung eines kleinen Kaffs in the middle of nowhere, rd 60 km entfernt. Das es dort ein Guesthouse gibt, taucht zwar auf keiner Karte auf, aber der Tipp von der TouriInfo war Gold wert, denn weiter hätten wir es auch auf keinen Fall geschafft!
Der Besuch der Höhlen von Vieng Xai wird wahrscheinlich eines der eindringlichsten Erlebnisse unserer Reise sein: hier lebten von 1963-73 rd 20 tsd Menschen in einem ausgekügelten Höhlensystem.
Bilder sagen mehr als Tausend Worte…
Unser 2.tes Abenteuer des Tages bestand in der Besorgung einer neuen Datenkarte für den iPad. Für die Mitarbeiter des Anbieters, den wir uns ausgesuch hatten, war es wohl definitiv das erste Mal, dass sie eine Micro-Sim Karte für einen iPad lauffähig machen sollten. Es dauerte ein wenig, aber nach rd eineinviertelstunden hatten wir tatsächlich Internetzugang! Wow!!! Und das ganze in absolut zufriedenstellender Geschwindigkeit.
Himmel, heute ist Sonntag, 30.10., und wir sind schon fast in Laos. Was also war los in der Zwischenzeit? Zunächst machten wir wie geplant in Ninh Binh Station. Gesehen haben wir davon allerdings weniger als ursprünglich avisiert. Denn am Anradeltag regnete es so heftig, dass wir zum einen für die paar Kilometer wg mehrerer Regenpausen eine Menge Zeit brauchten, zum anderen war es dann auch danach so diesig, dass wir wenig Lust auf Entdeckung hatten.
Frohgelaunt machen wir uns auf den Weg nach Ninh Binh, mit geplantem Zwischenstopp in Nam Dinh. Wir rattern die ersten 20 km auf einer Nebenstrasse dahin, winken immer wieder nach links und rechts, halten “Schwätzchen” mit vorbeiknatternden Mofafahrern und den Leuten von der Müllabfuhr, die wir immer wieder treffen. Dann macht es plötzlich ein furchtbar knackendes Geräusch und Sutzis Hinterreifen hat Totalblockade.
Nach einem Tag ruhepause mit entspannen am strand, starten wir unser nächstes abenteuer: einen tag lang per kayak durch die bucht. Ein toller, ruhiger und entspannender tag, trotz der
körperlichen anstrengung. Wir konnten in einsamen buchten schwimmen und die geräusche aus dem urwald geniessen. Utzi fand suzzy in ihrem rot in rot look erwähnenswert (drum stehts nun hier). am
nächsten tag ging es dann weiter nach hai phong, per fähre. Mit den rädern sind wir immer wieder eine attraktion, und be- und entladen wird ausgiebig bestaunt und kommentiert. Und immer wieder
werden uns für die räder ein paar extra-kröten abgenommen, die dann in der eigenen tasche der abknöpfer verschwinden…
Von hai phong haben wir uns nichts erwartet, werden dafür aber positiv überrascht: dank der franzosen ist eine richtig nette architektur zustande gekommen, und hier haben wir auch sensationell
gut gegessen. Die atmosphäre hier stimmt.
…hat damit begonnen, dass wir unsere hotelentscheidung nicht bereuen: die aussicht auf die ha long bay ist einfach phantastisch, auch wenn der blaue himmel eher diesig ist.
Nach eine paar recherchen entscheiden wir uns, per rad von hanoi zu unserer ersten station zu reisen, zur ha long bucht. Weil naemlich die fuer touren genutzten minibusse kein gepaeck auf dem dach befoerden – mal ganz was neues in asien. Wir waehlen eine “secondaryroad”, die nr. 18, weil wir glaubten, dass alle trucks und busse und autos doch sicherlich auf der neuen, parallel verlaufenden Autobahn unterwegs sein werden.
Hanoi, vietnam
….unser flug nach hanoi ist zweigeteilt, sprich: umsteigen in guangzao ( oder so ähnlich), dazwischen 16 stunden aufenthalt am flughafen. Bloed, aber nicht so schlimm, denken wir, weil guangzao
ist ja ehem. Sonderwirtschaftszone naehe hongkong, da wirds sicher viel action am flughafen geben. Denken wir.