Um schnellstmöglich zu dem Ort zurück zu kehren, an dem wir unsere Reise unterbrochen hatten, beschließen wir,
die Fähre von Rostock nach Nynäshamn zu nehmen - mit kurzem Zwischenstopp in Gotland. D.h.: Boarding um 19 Uhr, Unboarding 13.30 am nächsten Tag.
Wir brettern mit.Volldampf Richtung Rostock und wollen an einem idyllischen See in Bitterfeld nächtigen
(Goitsche). Es ist überhaupt recht lohnenswert, sich „den Osten“ mal selbst anzusehen. Klingt etwas skurril, nachdem der Mauerfall bereits über 30ig Jahre her ist, aber ist so. Außer in der
Schweriner Gegend (1997) und natürlich in Berlin war ich noch nie…und Ute auch nicht. Es wäre schön gewesen, an dem See - wäre nicht Oscar in der Nacht ziemlich durchgedreht - so haben wir ihn
noch nie erlebt: bellend, japsend, völlig aufgeregt. Er muss draussen ein Tier oder eine Hundedame gewittert haben mit einem Duft, der ihn einfach durchdrehen liess. Die Nacht dauerte also nur
von ca. 1 Uhr früh bis 4 Uhr früh, danach was es aus mit Schlafen. Ich verstehe nun, was FreundInnen meinen, die sagen, ein Hund sei wie in Baby (was ich immer für übertrieben
hielt)…
In Goitsche übrigens wurde der See künstlich angelegt - vorher war es Kohletagebau. Man flutete die Grube - und
manchmal meint es das Schicksal nicht gut mit den Dingen: kurze Zeit später kam das Jahrhunderthochwasser - was blöd war, weil der See ja bereits voll war….
Gerädert machen wir uns auf den Weg nach Rostock zur Fähre - guten Mutes, auch hier wieder last Minute eine
Kabine zu bekommen, weil irgendein Brummi-Fahrer die Fähre verpasst. ABER: diesmal ist uns das Glück nicht hold. Es ist keine Kabine zu bekommen. Nichtmal, als ich nach der Suite frage. Ob die
allerdings wirklich nicht verfügbar war oder ich einfach nicht zahlungskräftig genug ausgeschaut hab, kann ich nicht so genau einschätzen.
Jedenfalls hieß das: eine Nacht auf dem Boden schlafen, denn die sog. Lounge-Sessel waren die noch schlechtere
Schlaf-Option. Mutig packten wir die Aufgabe an und stürzten gleich mal einen Vodka, 2 Bier und einen Cider hinunter, um besser einschlafen zu können. Was im Übrigen auch geklappt hat. Nur alle
ca 2h wachte ich mit Hüftschmerzen in der Seite auf, währen Oscar ratzte, als wäre es die gemütlichste Location, die ein Hund sich träumen kann.
Doch auch solche Nächte habe eine gewisse Magie. Zumindest weiss man: man wird sie nicht vergessen. Und positiv
überraschend gab es eine Dusche an Bord, die wir nutzen konnten.
So erfrischt entschieden wir dann, direkt noch die paar hundert Kilometer am Nachmittag bis zur Höga-Kusten
(Hohe Küste) durchzufahren und wir wurden dafür dann auch mit einen wunderbaren Campingplatz belohnt.
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