Ein Besuch Brüssels dürfte wohl niemanden unberührt lassen, der die Stadt umfänglich auch ausserhalb der bekannten Tourismus-Destinationen (Z.B. Atomium, Magritte Museum und Andere, Grote Markt etc.) entdeckt. Denn was bei einem Rundgang durch Brüssel besonders auffällt, sind die Gegensätze, denen man allerorts begegnet.
Da ist das moderne, glitzerne Europaviertel, dort liebliche Jugendstilhäuser, und nur ein paar Minuten weiter befindet man sich mitten im Migrantenviertel. Oder man begibt sich direkt in das
lebendige Viertel "Marolles", wo neben dem Flohmarkt, der noch genau so ist, wie man sich eben einen Flohmarkt vorstellt, trendige Szeneläden friedlich mit ziemlich verranzten, auf gut
österreichisch: grindigen Wohnbauten koexistieren. Brüssel ist extrem multikulturell. Dass darin nicht nur eine Chance liegt, sondern auch eine veritable Herausforderung, liegt auf der Hand. So
wünscht man sich, dass die zahlreichen Europa-Parlamentarier hier hoffentlich nicht nur die Vorderausgänge ihrer schicken Büro nutzen, die sie direkt in die ruhigen, idyllischen Parklandschaften
davor führen, sondern auch mal durch den Hinterausgang sich dem wahren Leben stellen. Kurz, um die Perspektive zu erläutern: Brüssel ist hinsichtlich multi-kulturellem Ambiente nicht anders als
andere Grosstädte in Europa, es ist nur das direkte Aufeinandertreffen mit den europäischen Institutionen, die bei uns dieser Thema auf den Plan rufen und uns viel diskutieren lassen.
Auch aus der Radfahrerperspektive ist Brüssel anders: wer möchte, kann Brüssel mit dem Radl entdecken, ierfür bietet speziell "Pro Velo" Geführte Touren an, Wir können dies jedoch nur
hartgesottenen Biken empfehlen. Der Verkehr ist einfach noch zu wenig an Radler gewöhnt und diese haben nur wenige Schutzzonen, sondern müssen sich die ohnehin engen Strassen mit Autofahrern
teilen, die teilweise mit eingebauter Vorfahrt die Strassen okkupieren. Kurz gesagt: in Brüssel trifft eine bessere Wahl, wer einfach seinem Rad eine Pause gönnt und sich zu Fuß ins Getümmel
begibt.
Ein Spaziergang lohnt sich um so mehr, da man so in die unzähligen kleinen Geschäfte schlendern kann, Pralinen probieren, hier und dort einen Espresso trinken und dazu vorzügliche belgische
Waffeln genießen, oder sich einfach treiben lassen kann. Einmalig dabei sind die allgegenwärtigen Comic-Szenen dieser großen Comic-Nation, sei es in Form von großflächigen Zeichnungen auf
Hausfassaden oder als überlebensgrossen Plastiken mitten auf Kreuzungen und öffentlichen Plätzen.
Selbst bei schlechtem Wetter wäre und bliebe Brüssel eine Entdeckung, denn die Dichte und Vielfalt der angebotenen Museen ist bemerkenswert. Die Tatsache, dass man, wenn man sich eine Brüssel
Karte gönnt, all die Museen und Attraktionen praktisch gratis besichtigen kann, animiert umso mehr dazu, einmal einen Kulturtag einzulegen - oder es uns einfach gleich zu tun: ein zweites Mal
wieder zu kommen...
Übrigens: den Übernachtungstipp für Brüssel findet ihr hier
Hier klicken und die Seite sharen: