Dass Namibia ein sehr deutsches Terrain war, wußten wir. Aber als wir in Swakopmund unterwegs sind, stauen wir dennoch nicht schlecht:
so viele deutsche Namen, einer davon z.B. das Altstadt-Brauhaus. Ich kommen mit unmittelbar vor, wie in Düsseldorf. Als ich aber die Spätzle auf der Karte stehen sehe weiß ich: aha, ich bin nicht beim Rheinischen Feind - es ist vielmehr eine German Crossover Cuisine.
Auch gibt es ein Hohenzollernhaus, welches kurz nach der Jahrhundertwende (ich meine die vom 19. ins 20. Jhd.) für die Hohenzollern erbaut wurde. Zu selbigen habe ich eine einseitig enge Beziehung, da ich am Fuße der Burg Hohenzollern aufgewachsen bin und wir mit jedem, wirklich ausnahmslos JEDEM Besucher meiner Eltern diese Burg besuchten. Als Kinder waren dabei die Filzpantoffeln das tollste, weil man so gut in den Räumlichkeiten rumrutschen konnte. Diese Hohenzollern haben aber, aus welchem Grund auch immer, ihren Swakopmunder Landsitz niemals besucht - vielleicht, weil der erste Weltkrieg viel zu schnell kurz nach Fertigstellung ausbrach und keine Zeit für eine Reise ins entfernte Afrika blieb. Oder weil den Deutschen hier halt auch viel zu schnell der Garaus gemacht wurde.
Zurück zum Städtchen Swakopmund: Strassennamen, Hotelnamen, Restaurantnamen. Vieles deutsch. Darüber hinaus gibt es aber auch hier in Swkopmund eine kleine Lagune, in der sich Flamingos niedergelassen haben. Beim Anblick dieser Kolonie fragt man sich unweigerlich als erstes, warum diese Tiere eigentlich rosa sind. Als zweites frage ich mich, was diese vielen Tiere in dieser kleinen Lagune eigentlich fressen. Und während ich den Möwen beim eleganten Segeln knapp über den Strand zusehe frage ich mich, ob Flamingos auch in den Lüften segeln können oder ob die immer mit den Flügeln schlagen müssen. Fragen über Fragen.
Ansonsten bietet Swakopmund nicht so richtig viel Erzählpotenzial - es sind eher kleine Beobachtungen von Interesse: ein Pelikan, der auf einer Straßenlaterne sitzt, und seinen Kopf ganz lässig um 180° drehen kann, um gemütlich abgestützt schlafen zu können. Und die Feststellung, dass es in Namibia oft sehr sinnvoll ist, Straßen eben nicht zu teeren - weil der Asphalt durch die Hitze eh wieder kaputt geht. Da ist es vergleichsweise gemütlicher, auf Sandpisten dahin zu fahren.
Wir werden allerdings noch ein wenig Zeit in Swakopmund verbringen, weil wir unser Auto hier reparieren lassen müssen (die 4x4 Malfunction) und ich auf der Suche nach einer Triggerpunkt-Behandlung für den Popo-Muskel bin.
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