Austvagoya
Schliesslich machen wir uns auf den Weg auf die Lofoten. Die erste Insel - Austvagoya, beeindruckt uns nur mittelmässig, also weniger als die Vesteralen. Es erscheint uns weniger spektakulär - aber das liegt zum Teil natürlich auch daran, dass mal wieder das Wetter wirklich sehr bewölkt ist - dann ist einfach alles deutlich weniger schön. Leider wird selbst das Sonnwende-Feuer wegen zu starken Windes abgesagt, so dass wir bei Regen im Camper sitzen. Auch Spaziergänge mit Hund gestalten sich nicht ganz einfach - ganz wie in Nordschweden - weil es wenig Wege abseits der Straßen gibt.
Gimsoy
Am 24.6. fahren wir rüber nach Gimsoy, die zweite kleine Lofoten-Insel, die uns deutlich besser gefällt. Hier sind bereits sehr wenige Menschen, aber dafür wunderschöne Strände zu finden. An einem davon nächtigen wir auf einem Campingplatz, und gönnen uns die dort am Strand befindliche Sauna für 800 Kronen. Dafür exklusiv. Und mit traumhaften Blick aufs Meer. Wenn es jetzt noch wolkenfrei wäre…
Vestagøy
Heute - am 25.6. - lassen wir uns weiter Richtung Süden auf die Insel Vestagoy treiben. Allerdings erst, nachdem wir einen traumhaften, wolkenfreien Vormittag in Hov verbracht haben. Die Fahrt führt uns durch immer wildere Landschaften, wo sich mächtige Berge direkt hinterm Meer auftürmen und wo sich Sandstrände finden, die man sonst eher in wärmenden und südlicheren Gefilden vermuten würde. Wir bekommen zum ersten Mal ein Gefühl für „die Lofoten“. Dafür, was Urlauber meinen, wenn sie von den Lofoten schwärmen. Wir Cruiser dahin über schmale Straßen, halten immer wieder in Buchten um ein Foto zu schiessen und passieren schliesslich einen Ort, an dem die bekannten Aktivitäten zum Herstellen von Trockenfisch (aus Dorsch) stattfinden: hunderte von Köpfen hängen zum Trocknen auf Holzgestellen - was vorher mit den Körpern gemacht wurde, wissen wir nicht ganz genau, weil die Fischer kein Wort englisch sprechen. Aber Wikipedia verrät uns, dass die Lofoten praktisch ein Monopol haben auf den Vertrieb und Export von Trockenfisch.
Heute treibt uns das Leben dankbarerweise zu einem sehr feinen Café, mit besten Cinnamon Rolls, Waffeln und echtem Cappuchino. Der bisher gemütlichste Ort auf unserer Reise, das Café Gamle Skola / Kafe. Wer hier in der Gegend ist, Unbedingt vorbeischauen.
Weil wir so in the Flow sind, beschließen wir, an einem der schönsten Strände der Insel - Vik Beach - zu nächtigen. Auf der Wiese eines Bauern. Und allein die Begegnung mit dem Bauern, dessen T-Shirt definitiv sein Motto ist (I am the Boss) ist den Trip wert. Es ist eine löchrige Wiese, aber er weist Ute ein, dass sie auf keinen Fall eine Lenkbewegung im Stehen machen darf, um die Wiese nicht zu beschädigen ;-).
Jetzt ist es gerade Abend - kurz vor 9 und das Essen ist am Grill. Ute war mit dem SUP draussen und Oscar war zerrissen vor Sehnsucht nach ihr. So sehr, dass ich mit ihm an den Strand musste, ihn los liess, und gespannt war, ob er sich schwimmend in die Fluten stürzen würde. So gross war die Liebe dann aber doch nicht - erst als Ute sich Richtung Ufer machte und er zu ihr waten konnte, machte er sich auf den Weg und sprang dann leichtfüßig aufs SUP.
Man muss sich beschäftigen, beim Warten auf die Mitternachtssonne (und doch werde ich sicherlich vorher eingehen). Zum Glück haben wir bemerkenswert nette Camping-Nachbarn aus Berlin, mit denen die Zeit recht kurzweilig vorbei zieht. Die beiden reisen für 1 Jahr durch Europa - da werden sofort Reiseträume bei uns lebendig.
Wir werden im übrigen fast täglich auf unseren Bushcamper angesprochen. Wenn wir dann erzählen, dass wir damit nach Afrika wollen, leuchten die Augen. Überall. Bei uns und den Fragenden. Hoffentlich wird aus dem Traum eines Tages Realität.
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Marlene (Mittwoch, 06 Juli 2022 10:34)
sowunderschön ✨