Wow, 8 tage sind wir nun schon wieder unterwegs, seit wir den Markt besuchten. Und es gibt so viel zu berichten! Tag 1 z.B. An dem starteten wir optimistisch in Richtung eines kleinen Kaffs in the middle of nowhere, rd 60 km entfernt. Das es dort ein Guesthouse gibt, taucht zwar auf keiner Karte auf, aber der Tipp von der TouriInfo war Gold wert, denn weiter hätten wir es auch auf keinen Fall geschafft!
Die ersten 10 km Anstieg waren noch recht einfach, aber dann, zw. Km 11 und 30 ging gefühlt gar nix, wir hatten den Eindruck zu stehen und nicht voran zu kommen. Es ging nur Bergauf-, Bergab,
dabei natürlich deutlich mehr Bergauf, und keinen einzigen Meter mal flach geradeaus – und zwar die ganzen 60 km lang. Es war so brutal, dass wir nach 60 km abends um kurz vor Einbruch der
Dunkelheit in dem Kaff ankamen, völlig kaputt, und überzeugt, dass das jetzt nicht so ganz super war. Entweder war unser Gepäck zu viel oder eben einfach die Berge in Nordlaos zu brutal für uns
(über die kleine Eventualität, dass wir für die Berge noch nicht fit genug sind sind wir nach unserem Nepal Training nicht bereit nachzudenken :-). Wie auch immer, wir entschieden, den laotischen
Bergen ein Schnippchen zu schlagen und bis nach Nuong Kiaw mit dem Bus zu fahren.
Wer denkt, eine Strecke von insgesamt 210 km sei eine einfache Reise, der irrt dabei grundlegend. Dabei fing alles prima an: am nächsten Morgen kam wie angekündigt ein Minibus vorbei, der uns
aufsammelte und in einer wirklich angenehmen Fahrt nach Vieng Thong brachte. Dort wollten wir eine Nacht bleiben, da im Lonely Planet was von heissen Quellen stand, das sich richtig gut anhöhrte
und wir wollten dort den Nachmittag verbringen. Dies erwiesen sich jedoch als eine kleines Rinnsal in einer grünen Wiese, aus der es ein wenig rausdampfte. Aha! Machte aber nix, wir gingen ein
wenige in der Gegend radeln und sahen schöne, abgelegene Dörfer.
Am Folgetag sollte ein Bus um halb 12 kommen. Ein local Bus! Er kam um 12, und fuhr um 13.30 weiter, was in der Zwischenzeit so wirklich die Pause verursachte, entzog sich trotz unser Anwesenheit
unserem Verständnis – lao time halt. Gut aber, dass die so entspannt waren. Denn wir hatten zwar 4 h auf den Bus gewartet, aber erst IM Bus, BEI Abfahrt, stellten wir uns die Frage, ob wir
tatsächlich die Pässe eingesteckt hatten oder doch im Hotel vergessen ( Suzzy ist so übervorsichtig, die Dinge sogar im Hotelzimmer zu verstecken, diesmal unterm Bettzeug, so dass wir nicht
wussten, ob sie noch dort lagen oder nicht). Macht nix. Hielt der Bus halt nochmal an am Hotel, wir sprinteten rein zur Kontrolle, die Pässe waren dort nich mehr, also mussten sie ja wohl im
Reisegepäck oben auf dem Dach des Busses sein!
Die folgenden 150 km kommen jedem, der in einem solchen Land schon einmal gereist ist, vermutlich bekannt vor: ca alle 10-15 Minuten ein Stop, um am Strassenrand weitere Passagie nebst deren
Gepäck aufzunehmen. darunter: Säckeweise Reis, Hühner etc. Und alles wird zwecks Verladung von einem Typen unten auf das Dach hoch geworfen, wo einer steht und das Ladegut auffängt….und im
Innenraum sind dann letzlich ca. 60 Personen in einem Bus für 40 Leute….so zockelt man dann dahin und braucht für 150 km mal schnell 7 Stunden.
Angekommen in N.K. Fühlten wir uns wie im Paradies: endlich etwas anderes zu essen als Reis, andere Traveller, Baguette zum Frühstück, Milchkaffee, Fruchtshakes.. Woooooooooooow! Das hatten wir
in der Form seit der Ha Long Bay nicht mehr!
Von dort aus fuhren wir zunächst mit einem Boot rd 80 min nach Norden in ein Dorf, wo wir wunderbar 2 Tage abhingen. Und dann wiederum mit einem Boot nach Luang Prabang. Diese Fahrt sollte um 11
Uhr starten, und rund 4-5 h dauern. Needless to say, dass wir so gg. 19 Uhr schliesslich am Ziel waren. Aber warum? Nun, zum Einen hatten wir wieder das unerklärliche Phänomen, dass beide Boote,
die die Reise Antreten sollten, eigentlich startbereit schienen, d.h. Gepäck verladen, Leute an Bord etc., aber es geht halt einfach nicht los. Auf unserem Boot fuhren jedoch die Reinkarnation
von John und Yoko mit, packten kurzerhand die Ukulele, die Mundharmonika und ein Rhythmusshakeirgendwas aus und fingen an, Songs über happy sein zu singen. Und was soll man sagen: es half. Wir
fuhren dann los, und John hörte auf zu singen, aber da das Boot nach rd 150 M wieder umdrehte um wieder anzulegen, sang er noch eine Runde. Wir hatten alle beste Laune, und ignorierten, dass wir
im Boot nur auf brettlharten Holzbrettchen sassen.
Gut gelaunt fuhren wir rd 2-3 h dahin, bis am Nachbarboot der Motor den Geist aufgab. Laotische Taktik: probieren, den
Motor wieder anzuschmeissen. Funktionierte während der ersten 2-3 Std. ganz gut, dann aber nicht mehr. Laotische Taktik bedeutet aber auch, wir probierens einfach weiter. und nochmal. Und
nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal….Währenddessen waren wir auf Pinkelpause auf einem Sandbänkchen, und plötzlich gaben John und Yoko spontan ihr in einem jüngst besuchten Yogakurs
erworbenes Wissen weiter: laughter yoga. auf deutsch: Lachyoga! Ein Kurs über das Lachen und wie man in verschiedenen Situationen lachend etwas dem Anderen mitteilen kann. Und was soll man sagen:
es half. Die stimmung war trotz Havarie und Überlegungen hinsichtlich der verfahrensweise ob der herannahenden Dunkelheit prächtig. Sollten wir auf der Sandbank übernachten müssen, würde sich die
Zeltschlepperei wohl doch noch lohnen….wir vereinbarten auch, die Vegetarier zuerst zu essen, weil wir vermuteten, deren Fleisch würde wohl am Besten schmecken….
Unglaublich war, dass John auch noch Thai sprach und so zumindest basic mit unseren Shiffsführern kommunizieren konnte. Wir lernten, dass unser Bott nicht einfach weiterfahren kann, wenn das
andere nicht mehr fährt. Warum? Ist eben so. Wir lernten auch den Unterschied kennen zu europ. beförderungsnormen: bei einem vom Betreiber zu verantwortenden Defekt stellt dieser einen
Ersatztransport. Das schien in Laos nicht so zu sein. Hier erwirbt man offensichtlich das Recht, am Transportabenteuer beteiligt zu werden. Und das Transportmittel wird so lange repariert, bis es
wieder geht!
Dennoch, wir machten Alternativvorschläe: z.B. ein anderes Boot anzurufen, dass die Passagiere aufnehmen soll. Oder, da eine Strasse in der Nähe des Ufers war, die Passagiere auf einen zu
rufenden Bus umzuladen. ob es nun an unsere konstruktiven Ideen lag, an der nun wirklich herannahenden Dunkelheit, an der Erkenntnis, dass am Motor wirklich nichts mehr zu machen war – man weiss
es nicht. Doch tatsächlich wurden die Passagiere ans Ufer gebracht und wie wir später hörten, in einen Laster verfrachtet, der sie dann wohlbehalten nach Luang Prabang brachte. Und wir setzten
schliesslich unsere Bootstour fort, bald dann in Dunkelheit, und mit mittlerweile ziemlich schmerzenden Hintern…jedoch bis auf ein paar kritische Momente alle mit bester Laune.
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