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Total bikerack breakdown und Boney M

Frohgelaunt machen wir uns auf den Weg nach Ninh Binh, mit geplantem Zwischenstopp in Nam Dinh. Wir rattern die ersten 20 km auf einer Nebenstrasse dahin, winken immer wieder nach links und rechts, halten “Schwätzchen” mit vorbeiknatternden Mofafahrern und den Leuten von der Müllabfuhr, die wir immer wieder treffen. Dann macht es plötzlich ein furchtbar knackendes Geräusch und Sutzis Hinterreifen hat Totalblockade.

Kein Wunder, denn die geschätzten 22 kg Gepäck liegen nicht mehr auf dem Gepäckträger sondern mitsamt diesem direkt auf dem Hinterrad. Grosser Mist. Doch einer der echten Vorteile in diesem quirligen, von Menschen überspülten Land sind die Mofa-Reparaturwerstätten an jeder Ecke. In diesem Fall ca. 10 m hinter uns. Sofort waren wir umgeben von Vietnamesen, die sich das Problem ansahen und uns in Richtung der Werkstatt dirigierten. Dort wurde nach kurzer Testphase erkannt, dass sich der Gepäckträger mit vorhandenen Geräten nicht reparieren lassen würde und gestenreich schwang sich einer der Leute mit dem Gepäckträger auf sein Mofa und knatterte davon. Währenddessen kamen Leute von Gegenüber und schenkten uns Bananen und Utzi entschied kurzerhand, den defekten Reissverschluss an einer ihrer Hosen von der Näherin nebenan austauschen zu lassen. War nach 5 min. Erledigt und kostete uns 40 ct. Der chef der Reparaturwerkstatt war auch nicht untätig und drehte derweil seine stereo- und Karaokeanlage auf beindruckende Lautstärke, d.h. volle Pulle, und so schmetterte Boney M. “Sunny” in den morgendlichen Tag. Und weil uns das gefiel drehte er noch lauter, und wir fingen an zu tanzen und alle Leute lachten und alles war ziemlich entspannt. Mit ein paar Bier für die offenbar nicht besonders beschäftigten vietnamesischen Männer und Cola für die Frauen vertrieben wir uns alle die Zeit, und schwupp, plötzlich war der reparierte Gepäckträger wieder da und ans Rad montiert. Wir mussten mit dem Chef dann noch Vodka trinken, machten gemeinsam Photos und dann gings schliesslich weiter. Gut gelaunt spulten wir weitere 70 km ab, und landeten in Nam Dinh wie geplant.

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